Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 03
Datum: 05.11.2019,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byAmberleFloyd
... Schwebeball hinterherlief, konnte sie nicht bestimmen, als er dann aber in den Sturzflug überging und aus ihrer Sicht verschwand, deutete sie es als gutes Zeichen und hoffte inständig, dass es -- und damit auch sie selber -- endlich am Ziel angekommen war.
Aruula ließ sich nieder und robbte durch den Sand, dessen abgekühltes feines Gekörn an der nackten Haut ihres Bauches und ihrer Oberschenkel rieb und kratzte, bis sie vorsichtig in die Vertiefung schauen konnte, in welcher die Kugel abgetaucht war. Augenscheinlich lag sie auf einer Brücke, unter der vielleicht einst ein Fluss geflossen war oder eine Otowajii -- eine Autobahn -- hindurchgeführt hatte. Nun türmten und wellten sich dort nur noch Sandverwehungen.
Von ihrer Position aus konnte sie die Kugel nicht mehr ausmachen. Vermutlich befand sich etwas - das was sie suchte -- im Schatten unter der Brücke. Verborgen vor schweifenden Blicken.
Nun bin ich diesem verdammten Ding bis hierhin gefolgt. Sollte ich jetzt kneifen, ist mir Orguudoos höhnisches Gelächter gewiss!
Um sicherzugehen, dass sie nicht selbst ausspioniert wurde oder sich ihr Räuber im Schutze der Dunkelheit annäherten, kundschaftete sie eigens nochmal die Gegend aus und ließ sich dann mit dem Gesäß in den weichen, rutschenden Sand fallen, der sie nach unten trug.
Dort schüttelte sie beiläufig die puderigen Körnchen aus dem Fellschurz und wischte sie von ihren Beinen, bevor sie - das Schwert in der Faust -- die pechschwarze Unterführung ...
... betrat.
Dieses Mal, gewöhnten sich ihre Augen schneller an die veränderten Lichtverhältnisse. Mit wachen Sinnen und angespannten Muskeln setzte sie bedächtig einen Fuß vor den anderen und mühte sich angestrengt etwas Ungewöhnliches oder Nutzbringendes in dem Zwielicht aufzuspüren.
Der Sand häufte sich an den Wänden und hatte ein seichtes Wellenmuster über dem Boden geformt, aber mittlings der Brücke entdeckte Aruula eine Aberration.
Sie ging auf ein Knie und untersuchte die Abweichung.
Offensichtlich hatte irgendein Gefährt -- ein Kettenfahrzeug aller Wahrscheinlichkeit nach, ihr waren genug dieser Vehikel geläufig -- die natürlichen Aufwerfungen plattgewalzt.
Mit den Fingern maß sie die Breite der Kette nach und konnte danach einschätzen, dass es kein sonderlich großes Fortbewegungsmittel gewesen war, welches diese akkurat ebenmäßigen Spuren hinterlassen hatte.
Doch von woher kamen die Furchen?
Beflissen suchte die Kriegerin den umliegenden Boden ab. Folgte der Fuhrschneise gebückt in beide Richtungen, bis sie festzustellen vermochte, dass eine zur anderen Seite der Brücke hinausführte und die entgegengesetzte, einen halben Bogen beschrieb und vor der rechten Trägerwand jählings abriss.
Da haben wir es! Hinter dieser Wand verbirgt sich mehr, als es den Anschein hat!
Umgehend tastete Aruula mit den Fingerspitzen über das Mauerwerk in der fast sicheren Annahme, dass sich dahinter der Ursprung des Rätsels um die fliegenden Kugeln befand. Und sie sollte recht ...