1. Insel der Scham - die Botschaftseröffnung Teil 2


    Datum: 09.11.2019, Kategorien: Insel der Scham, Autor: Luftikus

    ... sich nicht ernst genommen, dachte an die wichtigen Dokumente. Noch bevor sie kritisch nachfragen konnte, betrat ein junger polynesischer Mann mit einem Stapel Akten den Raum. Er trug ein kariertes Wickeltuch um die Hüften. Zahlreiche Tätowierungen schmückten seinen nackten muskulösen Oberkörper. Hastig schlug die junge Anwältin bei seinem Anblick ihre Arme vor Busen und Scham, stand zusammengekauert da. Der junge Mann reagierte heftig. Seine Nasenflügel weiteten sich, die Pupillen wurden größer, seine Atmung heftiger.
    
    „Das ist mein Sekretär Hulanu. Bitte lege mir die Akten hier auf die freie Ecke des Schreibtischs.“
    
    Der sprang nach vorne knallte die Pappen auf die besagte Stelle und wollte fluchtartig den Raum verlassen. Erika Behmkamp rief ihm hinterher.
    
    „Einen Moment bitte, kommen Sie zurück.“
    
    Der junge Mann drehte sich um, sah die junge Anwältin verwundert an. Die deutete, immer noch durch ihre Arme bedeckt, mit einer Kopfbewegung auf die Frau hinter dem Schreibtisch.
    
    „Ist sie die Botschafterin?“
    
    Er antwortete beim Umdrehen, bevor er raus rannte.
    
    „Ja, das ist Ihre Exzellenz Botschafterin Mava Wulmati.“
    
    Die Botschafterin schüttelte lächelnd den Kopf.
    
    „Aber Erika. Ich darf doch Erika sagen? Mussten Sie den armen Jungen so quälen ?“
    
    „Bitte?!“
    
    „Ach, Sie wissen es nicht! Sulmavische Frauen signalisieren ihr sexuelles Interesse, indem sie sich mehrmals kurz vor dem Mann ihrer Wahl bedecken. Natürlich haben wir unseren Männern die deutschen ...
    ... Gepflogenheiten erklärt. Aber die von der Kultur geprägte Psychologie fordert ihren Tribut. Sind Sie mit den Armen bedeckt, ist das so, als wenn unser deutscher Wachmann eine nackte Frau erblickt. Apropos, wie hat sich unser Herr Gütmer gemacht ?“
    
    Erika Behmkamp wusste nicht wie ihr war, musste lachen.
    
    „Für seine bescheidenen Verhältnisse hat er sich tapfer geschlagen.“
    
    Jetzt lachten beide, lange und laut. Das Eis war gebrochen.
    
    „Dort in der Ecke ist noch ein Sitzball. Kommen Sie. Setzen Sie sich.“
    
    Die junge Anwältin rollte sich den Ball zum Schreibtisch, wischte ihn oben mit einem Flüssig-Reinigungstuch ab. Beim Aufsitzen spürte sie Hitze an ihren Lippen, schreckte hoch. Der Ball hatte am Fenster in der Sonne gestanden. Dann wurde es sehr angenehm.
    
    Nach dem schnellen Erledigen des Papierkrams richtete sich die Botschafterin auf. Erika Behmkamp sah nun verwundert auf ihre übervolle Schambehaarung. Wie die meisten Frauen ihres Alters fand die junge Anwältin solche Behaarung als abstoßend.
    
    „Ich dachte Sulmavische Frauen sind traditionell rasiert?“
    
    Die Botschafterin betrachtete die Schamlippen der jungen Anwältin.
    
    „Ach Kindchen, ich bin und war Nonkonformistin, gestern und heute, auf Sulmavi und in Deutschland. Ihre Lippen haben eine wunderbare Form. Sie können es sich wirklich leisten, ohne Behaarung zu gehen. Kommen Sie, wir machen eine Runde durch das Botschaftsgelände. Und lassen Sie Ihre Dokumentenmappe hier. Wenn das Handy klingelt, dann klingelt es ...
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