Dunkle Magie - Leseprobe
Datum: 11.11.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byJoanWilbury
... Augen.
Ich versuchte, mich trotzdem ganz normal zu verhalten, auch wenn es mir schwer fiel.
„Was möchtest du essen?", fragte ich Serafina und holte drei Teller aus dem Schrank. „Brot ist reichlich da. Oder möchtest du Brötchen? Müsli haben wir auch, hab ich gestern gesehen."
„Brötchen", kam es kurz angebunden aus ihrer Richtung.
Immerhin, sie sprach mit mir.
„Für dich auch?", fragte ich Sam, ohne sie anzusehen.
„Gerne, Zofe Jenny."
Ich schob ein paar Brötchen zum Aufbacken in den Ofen, dann stellte ich alles auf den Tisch, was sich an Belag finden ließ. Marmelade war da, Honig, Butter, ein bisschen Käse und ein kleiner Rest Leberwurst.
„Was darf 's zu trinken sein?"
„Kakao", forderte Serafina prompt und ich schüttelte bedauernd den Kopf.
„Haben wir nicht."
Als sich ihr Gesicht bedrohlich zu verziehen begann, fügte ich schnell hinzu: „Wie wär 's mit einer frischen Honigmilch? Mit extra viel Honig."
Sie wirkte nicht völlig überzeugt, nickte aber.
Während ich darauf wartete, dass die Milch aufkochte, fiel mir siedendheiß die Katze ein. Sie musste seit gestern Nachmittag nichts gefressen und getrunken haben.
„Hast du was dagegen, wenn ich der Katze was zu fressen gebe?", fragte ich Sam.
Sofort war Serafina ganz Ohr.
„Katze?"
„Noch eine Überraschung für dich", sagte Sam und lächelte sie an. „Eine Katze für das Wochenende."
Fast schon bewundernswert, wie geschickt sie erneut einen Punkt für sich verbuchte. Erst ein Haus für das ...
... Kind und jetzt auch noch ein Tier als Zugabe.
„Wo ist sie? Darf ich sie füttern?"
Das Mädchen hielt es kaum mehr auf dem Stuhl vor lauter Aufregung.
„Tja, keine Ahnung, wo sie sich im Moment rumtreibt, aber wenn sie kommt, darfst du ihr gern was zu fressen geben."
Als hätte es nur auf sein Stichwort gewartet, tauchte das Tier lautlos in der Tür auf, blieb an der Schwelle stehen und sondierte misstrauisch die Lage. Schnell nahm ich die Milch vom Herd und holte eine Untertasse aus dem Schrank. Bisher hatte ich nirgendwo das Futtergeschirr der Katze entdecken können.
„Da ist sie", sagte ich ruhig zu Serafina. „Aber stürm nicht gleich auf sie los, sie ist noch ein bisschen scheu."
Serafinas Wangen glühten vor Begeisterung.
„Ist die schön!"
„Möchtest du ihr ein bisschen Futter auf den Teller geben?", fragte ich freundlich.
„Mhm."
Sofort war das Kind an meiner Seite, schaute mir gespannt über die Schulter. Immerhin, über der Katze schien sie ihren Groll gegen mich vergessen zu haben -- zumindest vorübergehend.
„Warte, ich mach dir die Dose auf. Das geht ziemlich schwer."
Mittlerweile hatte das Tier sich ein wenig weiter in die Küche gewagt, vielleicht, weil es mich erkannt hatte -- aber mit Sicherheit vor allem deshalb, weil es das Futter witterte.
„Stell ihr den Teller hin", sagte ich zu dem Mädchen, „und dann geh ein Stückchen zurück, damit sie sich traut, heran zu kommen."
Sie gehorchte und hockte sich ein paar Schritte entfernt auf den ...