HomoLepus 11
Datum: 17.12.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
Kapitel 25
Der nächste Tag begann für mich, wie der davor geendet hatte. Ich war alleine, denn von Sandra fehlte immer noch jede Spur. Wohin sie immer verschwand, konnte ich nicht sagen, ich hatte aber den Eindruck, als wenn sie den Hof nicht verließ. Also war sie nicht weit weg, aber wo konnte ich einfach nicht sagen. In ihrem Schlafzimmer jedenfalls nicht, denn dann hätte ich sie irgendwann von dem Kissenzimmer aus gehört, denn ich schloss nie die Tür. Ich nahm sogar an, dass sie gar nicht im Haupthaus war, sondern vielleicht im Nebengebäude. Immerhin hatte ich noch keinen der Räume von innen gesehen, die von dem Gang zur Scheune abgingen und das waren immerhin drei auf jeder Seite.
Also vertrieb ich mir die Zeit damit, das bereitgestellte Essen auf dem Tisch zu vertilgen. Es war für zwei gedeckt worden, aber da Sandra nicht auftauchte und es immer später wurde, wollte ich mein Frühstück noch vor dem Mittagessen einnehmen. Als ich gerade am Tisch saß und mir den ersten Happen zwischen die Zähne schieben wollte, klingelte es an der Tür.
Ich erschrak ein wenig, denn ich hatte draußen kein Fahrzeug gehört, welches jemanden gebracht hätte. Sandra würde nicht klingeln, genauso der Fahrer nicht. Also musste es jemand anderes sein.
Ich verhielt mich Mucksmäuschen still, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass jemand da war. Aber das störte denjenigen nicht, der draußen Stand. Wieder wurde geklingelt, und als es das dritte Mal schellte, beschloss ich doch einmal ...
... nachzusehen. Dabei hoffte ich nur, dass es jemand war, der rosa Hasen mochte.
Kurz, nachdem es das vierte Mal geklingelt hatte, machte ich die Tür eher zögerlich auf. Zuerst nur einen Spalt, dann aber weiter, als ich sah, wer es war.
Carola stand vor der Tür und grinste mich an, als wenn sie den Schalk im Nacken hätte. Dann drückte sie die Tür einfach auf und schritt zwischen mir und ihr einfach ins Haus, ohne auf einen Protest von mir zu achten. Ich gab diesen auch nicht ab, war sogar froh, dass sie da war, denn ich fühlte mich ein wenig allein gelassen.
Kaum war Carola im Haus, ging sie zum Tisch herüber und setzte sich an diesen, wo das zweite Gedeck aufgelegt worden war. Dann schnappte sie sich eine Scheibe des frischen Brotes und schmierte sich eine Stulle. Als sie damit fertig war, nahm sie ihren ersten Bissen und sah mich dabei fragend an. Ich stand währenddessen immer noch an der Tür und konnte mir keinen Reim darauf machen.
Während Carola kaute, winkte sie mich zu sich und deutete mir an, mich ebenfalls zu setzen. Ich schloss die Tür, ging zum Tisch und setzte mich auf meinen alten Platz. Dann begann auch ich wieder zu essen, während Carola mir dabei zusah und ebenfalls Happen für Happen aß.
Es wurde ein ausgedehntes Frühstück. Ich hatte richtigen Hunger, was ich darauf hinführte, dass ich mich gestern sehr viel körperlich bewegt hatte. Carola war zwar auch an der Mahlzeit interessiert, aber lange nicht so hungrig wie ich. Sie kaute lange auf jedem Bissen ...