HomoLepus 11
Datum: 17.12.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... über die Wiese, pflückte ein paar Blumen und schien sehr ausgelassen zu sein. Ich konnte zwar nichts von ihr direkt hören, aber ich meinte ein Lied zu vernehmen, welches mir bekannt vorkam. Aber da hatte ich mich vielleicht auch getäuscht.
Ich versuchte mich so gut wie nicht zu bewegen, nur ganz langsam, um mich so weit zurückzuziehen, dass ich nicht entdeckt werden konnte. Aus welchem Grund auch immer wollte ich nicht, dass sie mich sah. Aber da brauchte ich mir keine Sorge drüber machen, denn sie hatte keine Augen für ihre Umgebung, sondern suchten noch einige Minuten nach entsprechenden Blüten und ordnete sie in den schnell größer werdenden Strauß ein. Als er dann eine entsprechende Größe erreicht hatte, ging sie zu dem Weg zurück und wurde von dem halbdunkel zwischen den Bäumen verschluckt. Das Letzte was ich sah war ihre fast weiße Blume, die leicht wackelnd hinter einer Kurve verschwand.
Zuerst hatte ich gedacht, ich würde träumen oder einer Täuschung zum Opfer gefallen zu sein denn eigentlich war es vollkommen irrational. Also stand ich auf, um es zu überprüfen. Ich ging langsam und vorsichtig in die Richtung, in der sie gewesen war. Als ich dann an die Stelle kam, wurde mir klar, ...
... dass sie real gewesen sein musste. Der Bodenbewuchs zeigte deutliche Spuren, denn er war heruntergetreten worden und begann sich erst jetzt langsam wieder aufzurichten.
Um dem Ganzen auf die Spur zu gehen, folgte ich dem Weg, der zum Blockhaus führte, wobei ich unterwegs noch eine Bestätigung fand. Auf dem Weg lag eine der frisch gepflückten Blumen, die sie wohl verloren hatte. Ich hob sie auf und ging dann weiter, bis ich an dem Haus angekommen war. Es stand wie zuvor dort und sah immer noch verlassen aus. Ich konnte nichts erkennen, was auf eine Veränderung hindeutete. Die Fenster immer noch verhangen, ohne Möglichkeit hineinzusehen.
Doch wenn sie wirklich hier war, wollte ich nicht, dass sie mich sah. Also zog ich mich schnell wieder zurück, denn rosa fiel schon sehr auf. Ich würde zu einer anderen Zeit wiederkommen und dem nachgehen. Dafür war es viel zu interessant, um dieses Rätsel nicht lösen zu wollen. Eines das ich vielleicht auch lösen konnte.
Also zog ich mich zurück und ging nachdenklich und langsam zurück. Hier hatte ich nichts verpasst, bis auf das mich anscheinend der Fahrer gesucht hatte. Er hatte schon meine Tasche eingeladen und öffnete die Wagentür, als er mich sah.