Karibik (10)
Datum: 03.01.2020,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
Als Björn den Wasserkanister sucht, um sich die Hände zu waschen, wird er von Hagen an den Strand verwiesen. „Das da sind unsere letzten Wasservorräte, Björn, die sind zum Waschen zu schade. Wir haben auf der ganzen Insel leider bisher keine brauchbare Süßwasserquelle entdeckt. Das wird dann wohl auch der Grund für die Menschenleere hier sein.“
„Kein Wasser? Dann können wir hier nicht bleiben. Das ist ja das Ende!“
Björn ist geschockt und schüttelt deprimiert den Kopf. „Und das bei dieser Hitze hier!“
„Nicht gleich verzweifeln, Björn. Wenn wir sparsam sind und das Wasser nicht verplempern, dann reicht es noch gut für 4 Tage. Danach müssten wir allerdings nach Süden, zu dieser großen Insel dort fahren und neues besorgen. Der Hannes ist aber gerade dabei, eine Lösung für den Fall zu bauen, dass es bis dahin noch einmal regnen sollte. Er baut gerade mit mir und Heike zusammen ein Bassin, womit wir das Regenwasser sammeln könnten. Mike will raus zum Fischen fahren, weil unsere Lebensmittel auch teilweise verdorben sind. Es gibt also viel Arbeit. Alle würden sich über Hilfe freuen.“
Ich kann dem Björn anmerken, dass er jetzt mit sich kämpft. Er hat die Wahl zwischen Hände schmutzig machen bei Hannes oder Angeln mit Mike. Ganz alleine. Ein Gespräch unter Männern, über uns drei. Mike, mich und Björn. Ich habe ihn schließlich vorhin überrumpelt.
Ganz alleine? Das hängt nun aber wieder von mir ab. Aber ich werde es ihm leichter machen. „Sagtest du nicht, Björn, dass ich ...
... mich noch etwas schonen muss? Fahre du mal mit Mike raus. Ich werde hier bleiben und den Leuten hier beim Arbeiten zusehen.“ Die Erleichterung kann ich ihm gleich ansehen, Er muss sich mit Mike aussprechen und die Verhältnisse klären. Das geht am besten, wenn er mit Mike mal alleine Angeln gehen kann. Ist doch ganz ok! Ich bin ja schließlich auch keine eifersüchtige Ehefrau. Wer Freiheit will, der muss Freiheit auch bei dem Anderen zulassen. Das ist mein Standpunkt. Außerdem hätte ich jetzt ohnehin nur nutzlos daneben stehen können. Als Frau bin ich durch den Kampf mit Mr. Kurt teilweise außer Gefecht gesetzt. Außerdem habe ich ein blaues Auge und sehe nur noch die Hälfte. Dank Mikes Faustschlag. Ich bin eine ziemlich lädierte nackige Piratenbraut mit schwarzer Augenklappe.
Mike wird also mit Björn alleine zum Angeln rausfahren. Jedoch, noch ehe die beiden das Segel gesetzt haben, sehe ich den Hannes ganz aufgeregt durch das seichte Wasser zum Boot rennen. „Halt! Wartet noch. Ich brauche alles, was wie eine wasserdichte Plane aussieht und es auch ist. Und ich brauche alle Fässer, Eimer, Schaufeln und sonstigen Werkzeuge, mit denen man Erde bewegen kann.“ Hannes wird auch schnell fündig. Die großen Klarsichtfolien, mit denen die Instrumente sorgsam eingewickelt waren, zwei kleine Zelte, eine große Rolle imprägniertes Segeltuch, zwei große Wasserfässer und die vier großen Plastikeimer, in denen die Farbe zum Renovieren der „Swallow“ drin waren, sowie der Bootshaken und eine ...