Karibik (10)
Datum: 03.01.2020,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... zweifelt noch. „Und das soll funktionieren?“
„Ja, Hagen, das funktioniert. Ich habe es selbst gesehen und gekostet, damals in Marokko. Es schmeckt zwar etwas fade, aber wenn man es abkocht und gut filtert, dann ist es durchaus brauchbar. Die Bewohner der Andenwestseite machen das übrigens auch so, aber sie gewinnen das Wasser aus dem Nebel, den es dort reichlich gibt.“
„Hagen, wo guckst du denn nur immer hin bei Demmi? Du altes Ferkel!“
Heike hat ein ganz anderes Problem im Auge. Sie und Hagen stehen mir und Hannes genau gegenüber und ihr geliebtes Papageno-Männchen kann seinen Blick wohl irgendwie nicht von meinem nackten Bauch, meinen weit geöffneten Schenkeln und deren nördlicher Umgebung losreißen. Seine Blicke schweifen immer wieder über mein Alpenpanorama mit all seinen Klüften, Wiesen, Höhlen und Schluchten. Dafür hat die Heike ein Gespür. Sie kann sich dadurch gar nicht mehr richtig auf Hannes konzentrieren. Der Hagen ja eigentlich auch nicht, aber er kann ihm wenigsten dem Sinne nach folgen. Heike dagegen folgt ihren weiblichen Sinnen. Und die schlagen jetzt bei ihr laut Alarm. Das war aber nun wirklich nicht meine Absicht. Überhaupt nicht. Ich sehe das nur rein medizinisch. „Was hast du denn nur, Heike? Ich brauche da jetzt Sonne und gleichzeitig kühlenden Wind dran. Es hat sich doch auch gar nichts geregt, bei Hagen, da an seinem…“
„So, so! Da siehst du also bei ihm doch hin! Gleich noch durch die Hose! Ich habe es doch sofort gemerkt!“
„Von mir ...
... aus kann er sie auch ausziehen, die Hose, das lässt mich jetzt völlig kalt.“
Heike will das nicht gelten lassen. „Das könnte dir so passen, Demmi! Na los, Hannes. Sage uns schon, was wir machen sollen, und dann fangen wir an, anstatt hier nur herumzustehen und uns die Brüste und den nackten Bauch von Demmi anzusehen.“
Hannes grinst nur amüsiert und sucht an der Uferböschung nach der Stelle der höchsten Flut. Sie liegt etwa einen guten halben Meter unter der Grasnarbe. Er steckt den Platz mittels zweier Treibholzstöckchen ab und sagt: „Hier müssen wir graben. Genau so tief, wie diese Tonschicht hier liegt und ganz flach und waagerecht. Zwei Meter breit und drei Meter lang in die Uferböschung rein. Die Fässer platzieren wir dann genau darunter.
Während Hannes oben mit dem einzigen vorhandenen Spaten die Grasnarbe abhebt, um sie dann später wieder am Rande der Grube anzubringen, buddeln wir drei mit Hilfe einer kleinen Schaufel, einer Blechschüssel und einem ehemaligen Farbeimer nebeneinander den Sand weg. Ich links, Heike in der Mitte und der liebe Hagen ganz rechts, so dass Heike ihn immer schön unter Kontrolle hat. Nach einer Stunde zeigt sich aber, dass der Weg von der Grabestelle zum Ufer, wo wir die Erde zum Wall aufschütten, immer länger wird. Wir müssen uns die Arbeit einteilen. Weil ich schlecht laufen kann, fülle ich vorn kniend den Eimer mit Erde, und Hagen macht den Träger zwischen mir und Heike, die hinten den Wall aufschüttet.
Da aber nun Heike öfters ...