Die Drachenherrin - Teil 02
Datum: 04.01.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... nicht ertragen.« Dümmlich nickend nahm er die Kette aus meinen Händen und legte sie um. Doch sein Blick blieb stumpf, besorgt fragte er. »Gefalle ich euch so besser?«
Das Medaillon schützte ihn nicht mehr vor meiner übernatürlichen Schönheit, mir zersprang das Herz, die Trauer ließ mich zu Boden sinken. Gierige, aber unterwürfige Augen beobachteten mich. Er wollte meine Füße küssen, wagte es aber nicht, mich zu berühren und jammerte. »Sagt mir, was ich tun muss, um euch zu gefallen. Ich weiß, ich bin schmutzig und in elende Lumpen gehüllt, aber ihr könnt mich formen, wie es euch gefällt.«
Der Schmerz meines Herzens, der jederzeit wieder stechend scharf ausbrechen konnte, wurde zu einem dumpfen Dröhnen. »Was betrübt euch, wie kann ich euch wieder zum Lachen bringen?«, fragte er in würdelosen Gesten. Kaum deutlicher als ein Seufzen war meine Stimme, als ich sprach. »Der Blick deines Herzens ist geblendet, du siehst nicht mehr mich, wie ich bin. Deine Liebe ist einer Qual gewichen, die dich auffressen wird.«
Er duckte sich nickend in den Staub. »Ganz wie ihr es wünscht, solange ich nur zu euren Füßen liegen darf.« Ein Weinkrampf schüttelte mich, das Herz in meiner Brust wollte zerspringen. Da lag der freche Bursche, der mir mit seiner fröhlichen, unbefangenen Art den Kopf verdrehte, und wand sich vor mir im Staub. Von der einen auf die andere Sekunde kehrte sich Glück in Unheil.
Ich stellte mich vor den Fischer und zog ihn an den Schultern hoch, bis er auf seinen ...
... eigenen Füßen stand. Zumindest beim Abschied sollte er aufrecht stehen. Meine zitternde Stimme ließ ihn ebenfalls traurig blicken, aber als ich sprach, zeigte sein Gesicht keine Regung. »Da unser Glück unwiederbringlich zerstört ist, möchte ich dich mit meiner Anwesenheit nicht länger demütigen.« Wieder fiel er auf die Knie und flehte. »Bitte geht nicht, demütigt mich, wenn es euch gefällt, aber verlasst mich nicht.«
***
Weinend rannte ich durch den Wald, ohne Sinn und Ziel, irrte herum, schrie meinen Schmerz über das Land und glaubte jeden Augenblick, vor Leid zu zerspringen. Die Sonne stand bereits tief am Himmel, als sich der Wald lichtete und ein sanft geschwungenes Tal freigab. Ein kleines Dorf bettete sich an die fruchtbaren Hänge und einige Häuser standen direkt an einem kleinen Bach, der sich durch das Gelände zog.
Heftig atmend, mit pochendem Herz blieb ich stehen und starrte auf die Siedlung. Auf dem Marktplatz wurden Stände abgebaut, Bauern trieben ihr Vieh in die Ställe und ein kalter Scheiterhaufen, abseits der Wege, prangerte wie ein Mahnmal der Ignoranz.. Menschen! Einfache, langweilige Menschen.
Da lebten sie tagein, tagaus in ihrem kleinen Dorf, kannten bestimmt nicht einmal das Land jenseits der nächsten Hügel und glaubten alles zu wissen. Richteten nach dem Verständnis ihrer kleinen Welt über Gut und Böse, Richtig und Falsch. Sie verbrannten ihresgleichen unter dem Irrglauben, eine Hexe entdeckt zu haben.
Verzweifelt über so viel Dummheit, ließ ...