Die Musterung
Datum: 09.05.2018,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: Anonym
Ein wenig nervös waren wir ja schon. Während bisher in unserem Kreiswehrersatzamt immer nur Wehrpflichtige auf ihre Tauglichkeit für die Bundeswehr untersucht wurden, hatten wir gestern das erste Mal drei junge Frauen, die sich freiwillig beworben hatten und die jetzt natürlich auch gemustert werden sollten. Herr Dr. Stadler, der Stabsarzt meiner Kommission, sprach mit mir am Abend davor noch einmal den ungefähren Ablauf durch, der uns durch die neuen Dienstanweisungen des Verteidigungsministeriums vorgegeben wurde. Zu meiner Überraschung wurde uns von einer benachbarten Praxis extra ein gyn. Stuhl zur Verfügung gestellt, denn wir waren auf so eine Situation natürlich nicht vorbereitet. Wir bereiteten also alles vor und versuchten, möglichst cool an die Sache ran zu gehen, obwohl ich bei der Besprechung schon bei meinem Stabsarzt gewisse Zeichen von Nervosität erkennen konnte, denn er hatte wohl während seines Studiums das letzte Mal eine weibliche Person untersucht. Und mir fiel in diesem Team wohl auch die Aufgabe zu, durch meine Anwesenheit die Bewerberinnen etwas zu beruhigen und natürlich - wie sonst bei den Jungs auch - einige Voruntersuchungen eigenständig vorzunehmen.
Am Morgen war ich schon 30 Minuten vor Dienstbeginn da, kochte erst einmal Kaffee und harrte der Dinge, die da auf uns zukommen würden. Mich erinnerte das auch an meine eigene Einstellungsuntersuchung, die ich aber beim Gesundheitsamt hatte und die wohl - das war mir beim Lesen der Dienstanweisung ...
... schon klar geworden - nicht mit der Untersuchung zu vergleichen war, die heute die drei erwartete. Ich hörte die Tür und sah meinen Chef kommen. Er grüsste mich kurz, um dann gleich in seinen Raum zu verschwinden. Komisch, denn sonst war er morgens immer zu einem kleinen Plausch aufgelegt und gar nicht so. Na ja, er wird sich wohl auch schon gedanklich vorbereitet haben.
Die Musterung war für 9 Uhr angesetzt und jetzt war es schon 8:55 Uhr und noch immer war nichts von den Damen zu sehen. Ich war gerade schon am Grübeln, ob sie es sich nicht vielleicht doch anders überlegt haben, als es klingelte. Oh, jetzt wird es also doch ernst. Ich bediente den Tueröffner und hörte, wie jemand die Treppe heraufkam. Wir waren im 3.Stock, wahrend die anderen Musterungskommisionen, die natürlich an diesem Tag auch arbeiteten, sich im ersten und zweiten Stock befanden. Die Tür ging auf und eine etwa 20jaehrige leicht nervöse Person kam auf mich zu. "Die will zum Bund?", dachte ich, aber was soll´s; sie wird schon wissen, warum sie sich das ausgesucht hat... Ich begrüsste sie, zeigte ihr den Warteraum und bat sie, Platz zu nehmen. Sie tat zwar cool, aber hinter der Fassade scheint sie doch ziemlich aufgeregt gewesen zu sein, denn beim Ausfüllen des Anmeldeformulares zitterte ihre Hand ein wenig.
Es klingelte wieder und so ließ ich sie erst mal alleine. Ich hörte Stimmen im Hausgang, die langsam hochkamen und irgendwie kam mir plötzlich eine der beiden Stimmen bekannt vor. Ich wußte nur ...