1. Eine ganz normale Familie


    Datum: 27.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    ... nahm.
    
    "Und den Blödsinn glauben Sie?", fragte Emma ungläubig lachend.
    
    Bis die Beamten Toni fanden.
    
    Und das Messer konfiszierten, mit dem Emma gerade das Rindfleisch bearbeitet hatte.
    
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    Der Richter verurteilte Emma aufgrund der DNA-Spuren an der Tatwaffe zu lebenslänglich. Motiv: krankhafte Eifersucht.
    
    Natürlich hatte Mary ihr Verhältnis mit Toni zugegeben, auch ihr Alibi war überprüft worden. Zur vermuteten Tatzeit war sie ganz woanders gesehen worden. Auch etliche andere weibliche Angestellte der Firma schuldeten ihren Ehemännern eine Erklärung. Eine verriet die andere, keine wollte mit einem Mord in Verbindung gebracht werden. Nach der fünfzehnten Zeugenvernehmung brach der Richter frustriert ab. Noch weitere Sexgeschichten wollte er sich nicht anhören. So kam erst in der Revisionsverhandlung heraus, dass auch die ermittelnde Polizistin am Tatort den Verblichenen näher kannte. An der Verurteilung Emmas änderte dies nichts.
    
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    Kurz nachdem Emma endgültig hinter Gittern verschwand, tauchte eine junge Frau auf dem zuständigen Gericht auf.
    
    "Ich bin die Tochter des ermordeten Toni X. Hier sind die entsprechenden Unterlagen, die meine ...
    ... Erbschaftsansprüche beweisen."
    
    Die junge Dame legte DNA-Analysen vor, die ihre Abstammung eindeutig bewiesen. Da Emma als verurteilte Mörderin keine Erbansprüche geltend machen konnte, und weitere Erben nicht ermittelbar waren, fiel der blonden Frau das gesamte Erbe zu. Auf die Idee, die Fälle miteinander zu vergleichen, kam der Richter nicht.
    
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    Mary schwamm im Pool der Villa Bahn um Bahn. Sie hatte sich eine junge Haushälterin zugelegt, eine, die ihr verblüffend ähnlich sah, mit langen blonden Haaren. In der Nachbarschaft ging das Gerücht, die beiden hätten etwas miteinander, aber das war Mary völlig egal.
    
    "Hättest Du Dir das hier erträumen können?", fragte sie ihren 'Bruder'.
    
    "Niemals! Da haben sich unsere jahrelangen Nachforschungen nach Deinem Dad richtig gelohnt."
    
    Kevin hatte keine Ahnung, dass er als Alibi hergehalten hatte. Für ihn war Emma die Schuldige. Auch das Mary mit ihrem Dad geschlafen hatte, ging K-K nichts an. Ihr hatte es nichts ausgemacht. Der Mann war schließlich ein total Fremder für sie gewesen.
    
    Gewissen? Welches Gewissen? Bei dem Vater? Wie hatte er einmal gesagt:
    
    "Ein Gewissen können sich nur Verlierer leisten." 
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