1. Ein Leben in Bedrangnis Neubeginn 05


    Datum: 28.01.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byachterlaub

    ... auf.
    
    Die restliche halbe Stunde Zugfahrt kam richtige Wiedersehensfreude in mir auf. Die kleine Elisabeth würde ich heute Abend wieder in meine Arme schließen können. Über das kleine Geschenk aus der Fremde, eine modische Barbie-Puppe, würde sie sich bestimmt riesig freuen. Und auch die große Elisabeth wäre wohl froh, dass die Kleine nicht andauernd um sie herumscharwenzeln würde. Ich wollte ihr noch auf dem Bahnhof einen kleinen Blumenstrauß besorgen. Sie liebte die herbstlichen Astern.
    
    Der Zug lief gerade im Bahnhof ein, als ich mich erhob und mich bedächtigen Schrittes zum Ausgang aufmachte. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass dort schon die Mädchengruppe drängelnd und unter lautem Geschnatter auf das Halten des Zuges wartete.
    
    Die beiden Lehrerinnen bildeten das Ende des Trupps. Barbara, wie ich sie nannte, stand unmittelbar vor mir. Als sie sich umblickte, warf sie mir einen scheuen, aber durchaus vertrauten Blick zu. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie so leuchtende dunkelblaue Augen besaß.
    
    Ihr Anblick brachte meine Bauchregion in Wallung. So etwas wie Sympathie mit dieser Unbekannten kam in mir auf. Ich hatte dabei gar nicht bemerkt, dass ihr der Schirm aus der Hand gefallen war. Erst als sie sich bückte, fiel mir das auf. Dafür hatte ich nun vollen Einblick in ihr Dekollete.
    
    Wie ich es im Traum erahnt hatte, wies Barbara schmale schlauchförmige Brüste auf. Nur bis zu den Nippeln konnte ich nicht hinabschauen. Sie blieben durch den Stoff des ...
    ... Pullovers verborgen. Aber schon hatte sie sich wieder aufgerichtet. Es folgten Anweisungen an die Mädchen, sich ruhig zu verhalten. Mit einem kurzen Kopfnicken passierte ich die Lehrerinnen und ihre Klasse auf dem Bahnsteig. Jetzt war die Fahrt in die Vergangenheit endgültig vorbei.
    
    Die Herbstferien hatten am Tage meiner Rückkehr begonnen. Wir machten in diesem Jahr keine Urlaubsreise. Ich hatte Elisabeth versprochen, mir tagweise frei zu nehmen, mit ihr einen Vergnügungspark zu besuchen und einmal mit ihr ins Kino zu gehen. So vergingen auch diese Tage der Erholung wie im Fluge.
    
    Nach den Ferien würde Elisabeth eine neue Klassenlehrerin erwarten. Frau Küpper, die bisherige wird wohl nach ihrer kurz bevorstehenden Niederkunft erst Elternzeit in Anspruch nehmen. Sie wird deshalb Elisabeth nicht mehr zum Gymnasium hin begleiten.
    
    Dass sie dieses Ziel in gut anderthalb Jahren erreichen wird, steht außer Frage. Elisabeth gehörte von Anbeginn zu den sog. Leistungsträgern ihrer Klasse. Ihre Noten waren durchweg gut, ohne dass sie hierfür allzu viel Arbeit hätte aufwenden müssen. Meine eigene Schulzeit war da ungleich mühsamer verlaufen. Ich hatte auch keine Sorge, dass der Lehrerwechsel Auswirkungen auf ihre schulischen Leistungen haben könnte. Denn Elisabeth zeigte stets ein großes Einfühlungsvermögen und verstand es auch mit fremden Menschen gut umzugehen.
    
    So gehe ich davon aus, dass sie meine besondere Beziehung zu ihrer Großmutter durchaus wahrgenommen hat. Sie hat ...
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