Nachtbars in Alabama - Teil 02
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: by6secrets
... schon eine Ansage.
6 Jomo
General Zufall hatte erneut seine Hand im Spiel -- und das gleich doppelt. Denn ihm hatte das Schicksal in die Hand gespielt. Daniel Larson hatte ihn angerufen und ihm von Pamela Scott und deren Kameradin Babs erzählt, im Hinblick auf die Nachfolge von Beth. Offensichtlich hatte dieser Daniel sich sehr schnell und eng mit ihr befreundet. Es wunderte ihn etwas, weil der Bursche privilegiert war und als Student einen Camaro fuhr. Warum er sich da als Freundin eine Afroamerikanerin zulegte, war zumindest atypisch für diese Schicht, aus der der junge Kerl kam. Aber Daniel war kein arrogantes Arschloch, das stimmte schon mal.
Eigentlich hatte Daniel mehr über seine Cousine Babs geredet, aber Jomo interessierte diese Pamela mehr. Pamela war die Cousine von Cathleen Collins. Während der vorbereitenden Tanzkurse - damals vor der Prom - hatte Cathleen ihm einiges von ihrer jüngeren Cousine erzählt. Sie war die einzige Nichte ihrer Mutter Colleen Collins geb. Scott und beide hatten ein enges Vertrauensverhältnis. Seine Besessenheit von seinem Rachethema ergriff wieder von ihm Besitz.
Aber erst einmal hielt er sein Wort Beth gegenüber. Zumindest hatte er die Absicht. Er hatte ihr versprochen, falls sie ihr Wort hielt, ihr praktisch eine Empfehlung zu geben für den Klinikleiter. Also ihre Unterlagen von der High-School beim Klinikleiter mit ihrer Bewerbung oben auf den Stapel der Bewerbungen zu legen - mit zwei Zeilen von ihm über ihre Intelligenz ...
... und ihre Motivation. Das half sicherlich dabei, dass der Klinikchef ihre Unterlagen intensiver durchlas -- und sie nicht einfach nach dem ersten Blick auf den Notendurchschnitt gleich beiseitelegte. Denn Abigail, die Chefsekretärin vom Klinikleiter würde seine Worte unterstreichen. Sie kannte ihn gut genug.
Wie gesagt, es war seine Absicht. Da gab es anfangs Hindernisse. Er war in Zivil gekommen, um ihre Unterlagen bei Abigail abzugeben. Im Moment war die aber nicht da, sondern nur als Vertretung eine Praktikantin aus der Verwaltungsfachhochschule namens Cheryl Stone, wie es auf ihrem Namensschild stand. Die blonde junge Dame in ihrem Hosenanzug sah ihn hochnäsig an.
„Lieferanten und Boten melden sich unten beim Hausmeister, Bursche! Hier ist das Büro vom Chef..."
Er wollte zunächst aufgebracht protestieren und sprach von Abigail, gab das aber auf, als sie bereits zwei bullige Pfleger rief, ohne auf ihn zu achten. Genau deshalb bevorzugte er mitunter die Uniform auch bei privaten Terminen, weil er mehr Respekt bekam -- und nicht das, was er nun hörte.
„Begleiten Sie bitte diesen ‚Herren' zum Dienstboteneingang..."
‚Herren' war in einer Art und Weise ausgesprochen, die es jedem in der Nähe klarmachte, was sie von dunkelhäutigen, jungen Männern hielt. Er ließ sich nach unten führen zur Poststelle. Da stellte er sicher, dass Abigail seine Post persönlich erhielt. Das mit einem Anschreiben, das ihr erklärte, weshalb er es nicht persönlich hatte abgeben können. Er ...