1. Das Haus mit blauen Fenstern Ch. 01


    Datum: 02.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byBenGarland

    ... Gertenschlank hin oder her, wie jeder junge Mensch hatte sie wohl einen gesunden sexuellen Appetit und auch eine ordentliche Portion Neugier. Die Frage war nur, wie weit sie zu gehen bereit war, ihre Gelüste zu befriedigen.
    
    Sie hatte mittlerweile ihren Kopf hinten an meine Schulter gelegt, und als wir ankamen, wirkte sie schläfrig. „Du siehst aus, als solltest Du ein Nickerchen halten," lachte ich.
    
    „Ja, ich leg mich auch gleich hin, wenn wir drin sind," nickte sie und gähnte.
    
    "Hoffentlich gibt's drin ein Bett oder eine Couch," sagte ich, wobei es mir weniger ums Schlafen ging. „Ich muss nicht vor um Vier wieder in der Stadt sein," schob ich noch nach.
    
    Als wir abgestiegen waren, war ich versucht, sie gleich zu küssen, aber wir waren ja immer noch vor dem Haus, und vielleicht konnte uns doch jemand sehen. Es war sehr still, und ich konnte niemanden sehen oder hören. Die Straße war wie leergefegt, und der Asphalt flimmerte in der Sommerhitze. So, da war es also: das alte Haus. Es war dunkelgelb gestrichen und hatte blaue Fensterläden. Alles sah ein wenig heruntergekommen, aber charmant aus. Auf dem Dach waren dunkelrote Schindeln, auf denen altes Laub lag. Die Tür und die Fenster waren im selben Blau gehalten, und das Glas war intakt. Es war aber schon dreißig Jahre her, dass das Haus frische Farbe gesehen hatte.
    
    „Wann sind die letzten Mieter ausgezogen?" wollte ich wissen.
    
    „Vor fünf Monaten oder so. Kurz vor Tet," sagte sie.
    
    „Das ist nicht so lange her. ...
    ... Hast Du die Schlüssel?"
    
    „Ja, klar, sie sind hier," nickte sie.
    
    Sie holte einen Schlüsselbund aus ihrer Hose, und wir probierten eine Weile, bis wir den richtigen hatten. Die Tür knarrte, als wir sie nach innen drückten. Wir zogen unsere Schuhe aus und traten ein. Ich musste den Kopf einziehen; vor fünfzig Jahren waren wohl selbst Männer nicht viel mehr als eins-fünfzig groß gewesen. Drinnen war es natürlich dunkel, woran wir uns erst gewöhnen mussten. Tuyet machte ein Fenster zur Seite hin auf und drückte die Läden nach außen, damit wir ein wenig mehr Licht hatten.
    
    Das verbliebene Möbel war an einer Wand entlang aufgestellt, vielleicht, weil man es so besser nach draußen schaffen konnte. Ein Bett war auch dabei, und ich fragte, wohin Tuyet es gerne haben wollte. Sie tat so, als hätte sie mich nicht gehört und ging erst mal in die Küche. So sahen wir uns zusammen das Haus an, inklusive Bad und Schlafzimmer, wo ein leerer Vogelkäfig auf dem Fußboden stand. Natürlich war alles eingestaubt, aber es war nicht ohne Reiz.
    
    „So, willst Du Dich hinlegen?" fragte ich sie mit klopfendem Herzen.
    
    „Ja, natürlich, aber wir müssen erst die Tür zumachen," erinnerte sie mich. „Gib mir mal die Schlüssel für Dein Motorrad."
    
    „Okay. Du schließt das Motorrad ab und machst die Tür zu, und ich räume das Bett ins Zimmer. Wo willst Du es hinhaben?" fragte ich nochmal.
    
    „Hier in das kleine, dunkle Zimmer. Das ist besser," sagte sie nur, bevor sie zum Eingang ging und mit den Schuhen ...
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