1. Panther 1


    Datum: 14.02.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... geschlossene Kleidung. Das hat den Vorteil, dass da nur selten Kleintiere hineingeraten. Aber es hat auch einen großen Nachteil: Je mehr man schwitzt und je seltener man die Kleidung wechselt, desto mehr lästige Plagegeister und Malariamücken lockt man an.
    
    Oder: Man macht es so, wie die Indianer, man bleibt nackt, so wie jetzt unsere junge Dame hier, Frau Priska. Ich kenne einige Kräuter und Beerenextrakte, mit denen man sich den Körper einreiben kann, um sich vor den meisten aufdringlichen Insekten zu schützen.
    
    Die Indianer hier tragen im Urwald auch keine Kleidung. Ich habe lange ganz
    
    natürlich bei ihnen und mit ihnen zusammen gelebt.
    
    Erst die Goldsucher und Missionare haben sie gezwungen, sich in unhygienische Fetzen einzuhüllen, die sie aber sofort von sich werfen, wenn sie der Zivilisation noch einmal entkommen können. Ich jedenfalls halte mich in Zukunft an die Indianerversion, wenn Sie nichts dagegen haben, Frau von Hambach?“ und dann, so als sei er sich gerade erst der grotesken Situation bewusst geworden: “Frau
    
    Priska.“ Ich werde ihm das „Du“ anbieten müssen.
    
    Nein. ich will es.
    
    „Ich..? Was?… was sollte ich denn da…dagegen haben? Eigentlich hatte ich ja gar nicht die Absicht…“ Ich beginne zu stottern. Einerseits ist es doch schon ein ziemlich komisches Gefühl, hier unter allen diesen fünf Männern als einzige völlig nackt herumzulaufen, andererseits hatte ich gar keine Zeit gehabt, ein irgendwie begründetes Schamgefühl zu entwickeln. Mal ganz ...
    ... abgesehen von der Tatsache, dass ich jetzt ja ohnehin gar nichts mehr Anzuziehen hatte. Auf
    
    keinen Fall stand mir der Sinn danach, die dreckigen Lumpen mit dem breitgetretenen Skorpion darin wieder überzustreifen.
    
    Es hatte schon begonnen, mir zu gefallen. Und außerdem: der einzige Mann hier, den ich sofort und ohne Rückhalt an mich ranlassen würde, wenn mir als Frau danach wäre, der hatte eben die Absicht geäußert, es mir gleich zu tun. Also fasse ich einen kurzen Entschluss:
    
    „Ja, ich werde in diesem Urwald nackt bleiben und ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn jemand das gleiche tun will. Das sei Jedem freigestellt. Mich stört es nicht. Und um gleich noch etwas klarzustellen: es macht mir nichts aus nackt zu sein, am liebsten unter Gleichgesinnten, Mann oder Frau. Es wäre auch wirklich nicht das erste Mal“
    
    Carl-Friedrich beginnt daraufhin auch sofort und auf der Stelle damit, sich seiner Kleidung zu entledigen. Die anderen gehen langsam zum Feuer. Sie diskutieren aufgeregt und heftig streitend und gestikulierend. Ich kann zwar kein Wort davon verstehen, bei dem Getöse des erwachenden Urwaldes, aber ich kann mir schon denken, worum es dabei geht. Um mich.
    
    Warum betrachten Männer uns Frauen immer als eine fremde Tierart? Warum müssen sie uns immer gleich verteilen, als wären wir so was wie Besitz, wie ein schneller Windhund oder ein Rennpferd? Man muss als Frau immer Jemandem gehören. Warum denn eigentlich?
    
    Ich gehöre Niemandem, den ich mir nicht selbst ...
«12...6789»