Der Lord und die Bettlerin
Datum: 17.02.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byZenobit
... abzureiben. Maria hätte dies auch selber tun können, doch die Berührungen waren ihr nicht unangenehm.
Dann half sie ihr in ihr neues Kleid. Es war kein Ballkleid und von einfacher Machart, aber es hatte keinerlei Löcher oder Flicken und Maria fühlte sich darin wie eine Königin. Sogar an Schuhe hatte ihr Gönnen, oder vielmehr dessen Dienerschaft, gedacht. Sonst hatte sie sich Lumpen um die Füße gewickelt.
Die Schuhe waren ihr etwas zu groß, aber das störte sie nicht wirklich.
Fertig angekleidet wurde Maria nun auf ihr Zimmer gebracht. Es war zwar nicht sonderlich groß, im Vergleich zu den anderen Räumen des Hauses, aber Maria schlief zum ersten Mal in ihrem Leben in einem richtigen Bett und auf keinem Strohsack.
Voller Neugierde auf den kommenden Tag erwachte sie in aller Frühe.
Seine Lordschaft war weder zum Frühstück noch zum Mittagessen zugegen.
Die restliche Zeit des Tages erkundete Maria das riesige Herrenhaus.
Auch wenn nicht alle Räume unverschlossen waren und sie nicht in jeden Raum gelangte, war die Größe und der offen zur Schau gestellte Reichtum überwältigend. Zufälligerweise schien auch immer gerade jemand aus der Dienerschaft etwas in dem Raum erledigen zu müssen, in dem sie sich umschaute. Offenbar achtete man darauf, dass nichts in ihre Taschen gelangen konnte.
Am frühen Abend holte sie Walter und brachte sie in einen Salon in dem Maria schon am Tage gewesen war. Offensichtlich wurden hier auch Tanzbälle abgehalten, denn in der Mitte ...
... hatte er eine große freie Fläche, auf der sich die Tänzer bewegen konnten.
Lord Edingston, etwas Dienerschaft und zwei unbekannte Leute waren auch zugegen. Ein großer Mann, der etwa fünfzig Jahre alt sein mochte, der Kleidung nach ein ebenfalls betuchter Adliger.
Im Gegensatz zum glattrasierten Gesicht von Lord Edingston, hatte der Mann einen riesigen gezwirbelten Schnauzbart, der von leichtem grau durchzogen war. Offensichtlich war dies der Freund und Wettpartner des Lords.
Neben ihm stand eine kleine junge Frau, die in einen weiten Umhang gehüllt war. Maria vermutete, dass dies ihre Gegnerin für den heutigen Kampf war.
Nachdem Walter und Maria den Saal betreten hatten, kam der Lord einige Schritte auf sie zu.
„Das ist Lord Brightmoor, ein enger Freund des Hauses. Gewissermaßen hast du ihm deine Anwesenheit hier zu verdanken. Lass dich betrachten.
Wir wollen sehen, ob der alte Halunke dich als Gegnerin für seine Straßenkatze akzeptiert."
Maria wusste nicht so recht wie sie den Fremden begrüßen sollte und entschied sich für einen leichten Knicks, den sie irgendwie mit einer Verbeugung kombinierte.
Die Lords wechselten einige Worte miteinander aber so leise, dass Maria nicht alles verstand.
„Nun, du wurdest als gleichwertig eingestuft, auch wenn mein Freund von seinem Sieg überzeugt ist.
Nur möchte er gerne einen kleinen Zusatz in unsere Wette einbringen.
Er wünscht, dass die Verliererin in den Wetteinsatz mit einbezogen wird und vom Gewinner ...