Unter ihrer Uniform
Datum: 20.02.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byEmaSen
... ganz kurz; das ganze natürlich in ausgesuchter Heimlichkeit. Mit angehaltenem Atem lauschte er nach den nassen Klängen aus der hinteren Ecke, wo ein vorstehender Schatten den Flur mit den Duschkabinen ankündigte, dann näherte er sich dem unordentlichen Haufen aus Stoff.
Beinahe ehrfürchtig strich er über das beige Top, das obenauf lag, es fühlte sich samtig an, sogar noch ein wenig warm. Als er es, noch vorsichtig, mit zwei Fingern an beiden Händen an sein Gesicht hob, roch er nicht mehr als den Stoff selbst und einen Hauch von Parfum, dazu eine Note, die er allein als durch und durch »menschlich« definierte. Schnell war es zur Seite gelegt, als er sah, was darunter zum Vorschein kam. Ein großer, wohlrunder BH aus schwarzer, halbdurchsichtiger Spitze, daran als zuerst überflüssig scheinende Stofflage, ein ebenso gearteter Boxer-String. Wie schwarzer Raureif zogen sich die Muster über seine Hand, als er, die Hände in den festen Cups, den BH hochnahm. Die Innenseiten waren leicht gepolstert, dass, obwohl der Eindruck der Transparenz entstand, man die darunter liegende Haut kaum sah. Ganz entgegen seiner Erfahrung, dass Frauen zumeist sehr legere und bequeme Unterwäsche bevorzugten, lief Johanna schon den ganzen Tag mit einem Dessous durch die Gegend. Sein Begehren nach ihr lief ihm wie ein Schauer durch den Körper. Gleich würde er ihr Höschen nehmen - er hatte gehört, dass der Geruch der weiblichen Scham für Männer außerordentlich attraktiv wirken soll; das wollte er bis ...
... zum heißesten Moment aussparen. Vorsichtig bettete er den Push-Up wieder auf die übrige, beige bedeckte Kleidung und fasste langsam, wie feierlich ihren String an...
... als er plötzlich bemerkte, dass er seit geraumer Zeit die Dusche nicht mehr gehört hatte! Schockiert blickte er auf, direkt in Johannas Gesicht, auf dem sich über ihre noch immer von Tränen geröteten Augen nun ein gewinnendes Schmunzeln gesetzt hatte, auch wenn ihre Körperhaltung immer noch Verletzlichkeit ausdrückte. Mit einem Handtuch eng über der Brust stand sie an den gegenüberliegenden Spinden und musterte ihn wohl schon seit einiger Zeit. Wie hatte er das nicht merken können!? Verdammt! Sie dagegen schien einigermaßen zufrieden, geradezu kokett fröhlich, was ihn nur noch mehr ärgerte -- Er schämte sich fürchterlich.
»Ich...« begann er stockend und stotternd, Blut rauschte ihm in die Ohren und ihm wurde heiß und kalt zugleich.
»Alles Gut.« unterbrach sie sein Ringen mit der Situation in beruhigendem, liebkosenden Ton, während sie sanft lächelnd einen Schritt näher trat und selbst über ihren Kleiderhaufen strich, wobei ihre die Traurigkeit in ihrem Lächeln sich in ein beruhigendes Gefühl der Nähe und Heimeligkeit wandelte. Sie machte ihn wieder zum kleinen Jungen, der voller Scham vor seiner Mutter stand, die ihn, anstatt ihn für irgendeine Untat zu tadeln, in seiner Reue liebevoll in den Arm nahm und damit seine Schande nur noch vergrößerte. Und das wahrscheinlich sogar genau wusste.
»Ich... ...