Unter ihrer Uniform
Datum: 20.02.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byEmaSen
... auf.«
Er öffnete die Augen einen Spalt weit. Bemerkte, dass er sich ganz von selbst schon an das Andreaskreuz gewandt hatte.
»Binde dich zur Hilflosigkeit.«
Binde dich.
Ihre archaische Phrase schauderte in ihm nach, als er sich schon wie völlig unbeteiligt in die Schnallen an den Enden des »X« begab; zuerst seine Fußknöchel eng mit den Lederbändern umschloss, dann sein linkes Handgelenk fesselte und zuletzt voll sklavischer Erwartung seine rechte Hand in die Schnalle hineinlegte, dass seine Herrin seine bestimmende Unterwerfung für ihn vollenden konnte. Seinen Blick hielt er starr an die gegenüberliegende Wand, dort war eine Tür, zu viel Angst fasste ihn vor dem Gesicht seiner Herrin, und dem, was darunter lag: ihr suchende, wühlende, Zunge: die sich jede seiner Öffnungen wählen könnte, in ihn einzudringen. Blut kribbelte in seinen Ohren.
All das war so schnell passiert, dass er nun erst, als die hintere Tür sich einen Spalt öffnete und einen Strahl gelbweißen Lichts in das dämmerige Zimmer warf, begriff, was er gerade tat -- mit wem er es tat, was er dabei in seinem Unterleib toben spürte, und aus welchem Grund. Und als aus der hinteren Tür Johanna trat, in rosa Spitzen-Dessous, begann er zu weinen. Die Regung überwältigte ihn -- Johannas Anblick -- zu schön -- er entzog sich seinem in nur kurzen Minuten zugrundegepeinigten Begreifen. Der Lichtschein aus dem Badezimmer schmiegte sich um ihre tappenden Schenkel, sie schien geradezu verschüchtert, verschämt, ...
... legte weiter die Oberarme schützend an die Brust, als ihre Hände sich schon öffnen mussten, den Lichtschalter hinter ihr im Bad zu betätigen. Sie verlosch mit dem Licht -- und zugleich trat sie neu daraus hervor; nur der Zauber der Ferne, ihre entrückte Engelserscheinung waren verschwunden; sie war in dieser Ebene angekommen, Nellis und der seinen.
In der sie mit erhitztem Gesichtchen aus den Schatten herauseilte und voller bestürzter Zartheit die Hände kühl um seine Wangen schloss. Ein geflochtener Zopf pendelte hinter ihr seidig schimmernd umher. Ihr Gesicht bewegte sich als Schemen nur eine Handbreit vor dem seinen, als suche sie auf ihm die tausend Nadelstiche der nachhallenden Ohrfeige ihrer Mitbewohnerin.
»Was hast Du mit ihm gemacht?!« fuhr sie Nelli an. »Sein Gesicht -- warum guckt er so komisch?«
»Wie du siehst haben wir deine Unterstützung gar nicht gebraucht.« entgegnete sie nur. »Nicht wahr, Kommissar Sklave?« Wessels spürte ihren fordernden Griff grob an seinem Schaft knetend.
Für einen Moment schien Johannas Schemen auf der Stelle zu harren; irgendetwas ging in ihrem Gesicht vor, aber seine Augen entschleierten sich weiterhin nicht von der brutalen Leckfolter. Dann nestelte sie irgendwo an sich rum, an ihrem lachsrosa umkränzten Kurven und plötzlich war sie wieder direkt vor ihm, er spürte die Nähe ihrer Arme neben seinem Kopf, fühlte sich umfangen.
»Es tut mir leid.« flüsterte sie, mit brüchiger, unendlich zarter Stimme; und dann drängte sich etwas ...