1. Unter ihrer Uniform


    Datum: 20.02.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byEmaSen

    ... an, diesmal aber aus überquellender Freude und legte ihre grünen Pulloverärmel um seinen Hals. Dann erst schien ihr aufzufallen, wie platonisch die Begrüßung ausfiel und hob ihr Gesichtchen zu dem seinen und ihren Mund nah an den seinen herauf. Beide verharrten sie unsicher über den Grund, auf dem sie miteinander standen. Ein verletztes Glitzern blitzte durch ihre Augen, als sie verstand, dass sie ihm nie klargemacht hatte, wie viel von ihrer Zuneigung und ihrem Aufreiz nur Verführung gewesen war. In Wessels turbulenten Gedanken tauchte das Bild auf, wie sie sich mit ängstlich zitternden Schenkeln davor bewahrte, vor ihm ihre Bluse zu öffnen. Sie hatte ihn nicht gewollt, schoss es ihm durch den Kopf.
    
    In dem Moment küsste sie ihn.
    
    Zart und gut. Sie schmeckte nach -- ach was, sie schmeckte nach sich selbst, ihren Lippen. Und Wessels wollte diesen Geschmack um nichts in der Welt mehr missen.
    
    Es wurde kein langer Kuss, und dennoch Johannas unmittelbarste Zuneigung seit sie sich kannten.
    
    Sie ließ von ihm und blickte ihn still und ernst an. Wessels stand voll liebevoller Verwirrung vor ihr, zählte drei Augenaufschläge. Dann nahm er sie bei der Hand und führte sie ans Bett. Sie legten sich voreinander hinein, küssten sich noch eine klingende Sekunde und schauten sich dann durch die Dunkelheit in die Augen.
    
    »Eines interessiert mich dennoch.« murmelte Til.
    
    »Ja?« flüsterte sie.
    
    »Als wir uns das erste mal gesehen haben. In meinem Büro. Hast Du da eigentlich ... ...
    ... meinen Penis gesehen?«
    
    Johanna schenkte ihm das schmutzigste Grinsen, dass er je auf ihrem Gesicht gesehen hatte. Dann spürte er ihr Knie an seinem erwachenden Stück. Reibend; da hatte er seine Antwort. Und seine Hände fuhren unter ihr Shirt und kugelten um ihren BH; und ihre klammen Finger öffneten seinen Hosenknopf; und sie umschlangen sich und auf einmal vereinten sich ihre Zungen. Und sie liebten sich, so zart und wahr -- dass es ihnen die Freudentränen auf die heißen Leiber dampfte. Und sie es noch Jahre danach nach diesem Vorbild treiben würden.
    
    Geweckt aus ihrem treibenden Liebesspiel wurden sie von einem betonten Räuspern hinter ihnen. Dort saß auf den Flur, auf einem 80er-Jahre Plastikstuhl Dr. Paneolus und sah ihnen zu, mit überschlagenen Beinen; doch ihre Hand bereits auf ihrem Busen tastend. Wessels, der gerade unten lag und daher die Zellentür im Blick hatte, sah ihre Zunge wie die einer Schlange herausschnellen. Sie beide warfen bereits ein ganz schönes Gestöhne in den Zellentrakt.
    
    Und als sie bereits in den großen kribbelnden Wärmen ihrer gerippten Pfähle und Schlünder brannten, hielt auch die kühle Doktorin ihre Geilheit nicht mehr zurück: Die Zellentür rasselte ein zweites Mal und dann war Paneolus, zuerst ein schlingender Kleiderhaufen, dann ein Pol reger leckender Betriebsamkeit unter ihnen. Lutschte mal an Tils Schwanz, dann Johannas Muschi und bald wussten sie alle nicht mehr zu unterscheiden, in wessen gierigem schleimigen Loch nun gerade welche ...