1. Das Kartenhaus 03


    Datum: 23.02.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byCarmen44

    ... Gruß und kam gleich zur Sache. Natürlich ruhig und ohne die Stimme zu erheben. Ganz so, wie es seinem Wesen entsprach.
    
    „Gefällt er dir? Ich habe ihn kurz zuvor noch getragen. " Ich hatte kaum ausgesprochen, als mir bewusst wurde, wie dämlich diese Antwort war.
    
    „Carmen, bist du jetzt völlig übergeschnappt?" Michaels Stimme wurde um einige Grade erregter. „Was versprichst du dir davon? Es macht keinen Sinn. Finde dich damit ab, dass ich mit dir nichts mehr zu tun haben will."
    
    Mein Michael schien nun wirklich ärgerlich zu werden. Seine sonst so warme Stimme nahm etwas an Kälte zu. Und an Lautstärke. „Deinen Slip habe ich in der Mülltonne entsorgt. Und ab jetzt lass mich endgültig in Ruhe."
    
    Mit dieser klaren Ansage beendete er abrupt das Gespräch.
    
    Ich zuckte kurz die Schultern. Auf dem Tisch wartete noch das Glas Wein auf mich. Es würde mich das unangenehme Gespräch mit diesem kleinen süßen Spießer vergessen lassen. Ich war sauer auf ihn.
    
    Doch welche Reaktion habe ich eigentlich erwarten dürfen, nachdem ich meinen Slip unter den Scheibenwischer seines Autos geklemmt hatte? Noch dazu auf der Beifahrerseite. Ich musste davon ausgehen, dass seine Julia mein getragenes Dessous zuerst in die Hand bekam.
    
    Ich musste dennoch lächeln. Es war ja genau das, was ich erreichen wollte. Den Sinn hinterfragte ich nicht. Immerhin habe ich Wirkung erzeugt und mich bei Michael in Erinnerung gebracht.
    
    Am nächsten Morgen stand ich wieder in dem dunklen Durchgang zwischen ...
    ... den Wohnblöcken. Das Aspirin hat meine üblen Kopfschmerzen erfolgreich vertrieben.
    
    Pünktlich wie eine Stechuhr fuhr Michael auf den Parkplatz. Diesmal öffnete sich nur die Fahrertür. Er stieg aus und sah sich, während er in Richtung der Pförtnerloge ging, mehrmals um. Er schien sich beobachtet zu fühlen. Von mi r beobachtet?
    
    Dass Michael allein zur Firma fuhr, konnte nur bedeuten, dass seine Julia entweder frei hatte, krank war oder heute in einer anderen Schicht arbeitete. Das ließ mich meinen Plan ändern.
    
    Ich fuhr mit dem Bus die wenigen Stationen in die Innenstadt. In einem Shop meines Vertrauens kaufte ich all die Dinge, die für mein Vorhaben von Nutzen sein sollten. Dazu gehörte auch die entsprechende Verpackung.
    
    Gut eine Stunde später stand ich vor Michas Wohnhaus. Mit einem Blick auf die Uhr versicherte ich mich, noch ausreichend Zeit zu haben. Wenn nichts dazwischen kam, müsste Michael noch etwa 4 Stunden arbeiten. Warum sollte es ausgerechnet heute anders sein?
    
    Auf dem kleinen Platz vor dem Haus sprach ich einen der dort spielenden Jungen an und bat ihn, das kleine Päckchen in der Wohnung der 4. Etage abzugeben. Eine 2 Euro Münze sicherte mir die Verschwiegenheit des Jungen. Er sollte keinesfalls sagen, in wessen Auftrag er das Päckchen abgab.
    
    Wenige Sekunden nach dem Klingeln an der Haustür ertönte der Summer. Julia war also tatsächlich zuhause. Der Junge rannte die Treppen nach oben.
    
    Zufrieden zückte ich mein Handy und bestellt ein Taxi. Wenige ...
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