1. Das Kartenhaus 03


    Datum: 23.02.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byCarmen44

    ... zog seine Hosen, Strümpfe und Schuhe an und bedachte mich mit einem Blick, in dem ich mehr Verachtung als Respekt zu erkennen glaubte. Ich hatte nicht mal das Recht, ihm das übel zu nehmen. Wer sich wie eine Hure anbietet, muss auch damit rechnen, so behandelt zu werden.
    
    „Hat Spaß gemacht mit dir. Ich mag leidenschaftliche Frauen." Dabei ließ er die Fingerspitzen über seinen lädierten Rücken gleiten. "Auch wenn es manchmal weh tut." Er grinste und zog sich das T-Shirt über den Kopf. „ Immer wieder gerne zu Diensten. Ruf einfach an, wenn du mal wieder Bock hast. Jetzt muss ich aber los. Mein Geld verdient sich nicht von selbst." Mit einem „Bis später!" hat er sich verabschiedet.
    
    Ich lag noch immer mit gespreizten Beinen auf dem Bett, als die Wohnungstür ins Schloss fiel.
    
    Es brauchte seine Zeit, um mit dieser Situation umgehen zu können.
    
    Mit geschlossenen Augen ließ ich meine Hand langsam über das Bettlaken kreisen. Irgendwann bekam ich meinen Slip zu fassen. Ich nahm ihn in die Hand, ballte ihn zu einem Knäuel und wischte mit ihm Martins Sperma so gut wie möglich aus meiner Scheide, von den Schenkeln und aus meiner Erinnerung.
    
    Ich drehte mich auf den Bauch und jaulte wie ein junger Hund in mein Kopfkissen.
    
    „Carmen, Carmen, was ist nur mit dir los? Hast du es wirklich so nötig, dich von irgendeinem wildfremden Mann ficken lassen zu müssen? " Mit dem nächsten Gedanken landete ich bei meinem Kindern. „Was würden Marietta und Ralf von dir denken, wenn sie ...
    ... ihre Mutter so erleben müssten?"
    
    Ohne mir eine Antwort zu geben, stand ich auf, ging unter die Dusche und ließ das Wasser, so heiß, wie ich es vertrug, über meinen Körper prasseln. Meine Haut war stark gerötet, als ich nach einer gefühlten Ewigkeit den Hahn zudrehte. Immerhin fühlte ich mich jetzt sauber und von Martins Spuren restlos befreit. Zumindest von den Spuren, die er auf und in meinem Körper hinterlassen hat.
    
    Ein Blick auf die Uhr machte mir klar, dass ich in Kürze mit Michaels Anruf zu rechnen hätte. Er musste und würde auf mein kleines Geschenk reagieren. Ich stand vor meinem Kleiderschrank und wählte mit Bedacht ein kurzes Kleid, Dessous und Strümpfe aus, die Michael ganz sicher gefallen würden. Ganz so, als könnte er mich sehen, wenn er mich anruft.
    
    Eine völlig unsinnige These. Aber ich fühle mich in eleganter oder wenigstens sexy Kleidung insgesamt selbstsicherer als in meinem Nachthemd.
    
    Mir wurde bewusst, dass ich heute noch nichts gegessen habe. Ohne sonderlichen Appetit verzehrte ich einen Salat, den ich noch im Kühlschrank fand.
    
    Unruhig, mein Puls war sicher schon im bedenklichen Bereich, sah ich wieder auf die Uhr. Warten gehört ganz sicher nicht zu meinen Stärken.
    
    „Na gut", sagte ich mir. „Michael ist kein spontaner Mensch. Er überlegt sich seine Schritte sehr wohl."
    
    Ich saß auf meiner großen bequemen Couch und starrte auf das Telefon. Es blieb stumm. Auch nach Stunden hat es keinen Mucks von sich gegeben.
    
    „Das kann nicht sein! Er ...
«12...678...11»