1. Das Kartenhaus 03


    Datum: 23.02.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byCarmen44

    ... Gleitcreme und diverse Penisringe zur Seite. Lediglich die kleine Karte hob ich auf.
    
    „Bring das Spielzeug mit, wenn du zu mir kommst!" Ich legte das Kärtchen auch nicht aus der Hand, nachdem ich mehrmals gelesen hatte, was ich selbst geschrieben habe. Und das ganz bestimmt auch Julia gelesen haben würde. Mir kam nicht mal in den Sinn, wie idiotisch diese Provokation war.
    
    Ich hatte mehr zerstört als aufgebaut.
    
    Mit dem nächsten Tag war mein Urlaub vorbei. Endlich.
    
    Ich hatte durch reichlich Arbeit und nette Kundschaft kaum die Zeit, an Michael zu denken. Um auch am Abend nicht auf dumme Gedanken zu kommen, lud ich Lara und ihre inzwischen Verlobte zu einem Glas Wein in unser Stammlokal ein.
    
    Das war genau die richtige Ablenkung. Schon deshalb, weil Lara so feinfühlig war, keine Fragen zu meiner derzeitigen Gefühllage zu stellen. Sie kannte mich gut genug, um einschätzen zu können, für welche Themen ich zeitweilig nicht ansprechbar bin. Wir amüsierten uns, ohne auch nur einmal mein verkorkstes Liebesleben anzusprechen.
    
    Darauf sprach ich mich selbst an, als ich später in meinem Bett lag. Es war eine lange Konversation mit mir selbst. Bei der ich mich ständig von einer Seite auf die andere drehte. Immer wieder von dem Drang gezogen, das Handy zu nehmen und Michael anzurufen. Es war wohl gegen 2 Uhr morgens, als ich diesem Drang nicht mehr widerstehen konnte.
    
    Ich wählte seine Nummer. Es dauerte ziemlich lange, bis sich eine weibliche Stimme meldete.
    
    „Ja ...
    ... bitte?"
    
    „Ich will Michael sprechen. Nicht die Frau, die ihn mir weggenommen hat", forderte ich energisch.
    
    Das Gespräch wurde abrupt beendet.
    
    Ich wählte erneut die Nummer. Diesmal erfolglos. Weder Michael noch Julia nahmen das Gespräch an. Stattdessen erklärte mir eine freundliche Stimme vom Telefonservice, dass der Teilnehmer derzeit nicht erreichbar ist. Michael hat also sein Handy ausgeschaltet. Für diesmal gab ich mich geschlagen. Dass dieser Anruf höchst unangenehme Folgen für mich haben sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
    
    Der nächste Arbeitstag verlief trotz der vielen Kunden ziemlich entspannt. Der Umsatz passte, meine Chefetage war zufrieden und selbst ich konnte dem Tagesablauf nur Positives abgewinnen.
    
    Marc und Lisa hatten den Laden schon verlassen. Die letzte Stunde bis Geschäftsschluss wollte ich nutzen, um eines der Schaufenster neu zu dekorieren. Erfahrungsgemäß waren zu dieser Zeit kaum noch Kunden zu erwarten.
    
    Ich drapierte eine königsblaue Stoffbahn kunstvoll über einem kleinen Glastisch und fixierte sie mit Nadeln am Schaumstoffboden des Ausstellungsfensters. Auf einem Tablett hatte ich ein Set hochwertiger, auf Hochglanz polierter Gläser gestellt, die ich nun einzeln zwischen die Stoffwellen platzierte und mit handgeschriebenen Preisschildchen versah. Ich war so tief in meine Arbeit versunken, dass ich nicht mal die kleine Glocke an der Eingangstür hörte.
    
    Erst als das letzte Glas an seinem Platz stand und ich nach einem prüfenden ...