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Club de Sade (Netzfund)
Datum: 02.03.2020, Kategorien: BDSM Fetisch Autor: McLandris
Als sie den Hans-Albers-Platz ¨überquerte wurde sie zum wiederholten Male von irgendwelchen Typen angesprochen: “ Um 23.00Uhr schon Feierabend? Willst du nicht noch was einnehmen? Unsere Kragenweite wärst du schon¡‘. Sie versuchte an ihnen vorbeizuschauen und ging hastig weiter. Die hielten sie tatsächlich für eine Nutte! Nun ja’, dachte sie, das Kleid ist tatsächlich etwas zu knapp’. Sie konnte es sich selbst nicht recht erklären, was sie dazu trieb, als Mädchen alleine und bei Nacht, die Gassen und Sträßchen zwischen Hafen und Reeperbahn, quasi den Hinterhof des Kiez zu durchstreifen. Denn eigentlich passierten ihr dabei nur Peinlichkeiten: Männer machten ihr unzweideutige Angebote, die Nutten gifteten sie an, weil sie glaubten Standplatz’ verteidigen zu müssen, und zu sehen gab es eigentlich auch nichts. D.h., dass es nichts gäbe, was sie sehen wollte, stimmt eigentlich nicht. Mittlerweile, z.B., stand sie vor einem Schaufenster, dass ihr schon ein paar Mal aufgefallen war und dass sie stets in einen seltsam verwirrten Zustand versetzte. Boutique Justine’ stand an der Scheibe und nebenan hing ein Kneipensc***d der Aufschrift Club de Sade’. De Sade und der Name einer seiner Figuren, Justine, kannte sie, auch wenn sie sich nicht daran erinnern konnte woher. Solche’ Bücher hatte sie jedenfalls noch nie in die Hand genommen. Und was diese Boutique ausstellte! Peitschen, Ketten, Handschellen, Lederklamotten, Keuschheitsgürtel, ...
... ja sogar einen Pranger - das ganze Sortiment frauenverachtender Perversion. Sie war entsetzt, dass sowas möglich war. Das war sexistischer Chauvinismus in seiner schlimmsten Form! Im tiefsten Grund ihrer Seele spürte sie aber auch etwas anderes als Empörung. Es war eine Art Neugier nach dem Verbotenen. Natürlich gestatte sie sich nicht, diesen archaischen Gedanken nachzuhängen - obwohl, interessant wär’ es schon, nur mal zum Ausprobieren, sozusagen als persönlich erlebbaren Beweis der hier zutage tretenden Frauenverachtung, so einen eisernen Keuschheitsgürtel mal kurz anzulegen! Oder, was für Verbogene, von jeder Emanzipation unbeleckte Frauen mochten das wohl sein, die es gestatteten, dass man sie diesen Handschellen fesselte? Schon der Gedanke derart hilflos zu sein, ließ sie erschaudern. Ungläubig schüttelte sie dann Kopf ¨über ihre eigenen Gedanken und versuchte ihren Puls wieder zu beruhigen.“ Haben sie was passendes entdeckt¿‘ erklang eine Männliche Stimme hinter ihr, “ Hier ist auch nachts geöffnet¡‘. Sie erschrak fürchterlich und schämte sich entsetzlich. Sie fühlte sich bei etwas Verbotenem ertappt. Was war das eigentlich für ein Kerl; was ging ihn an, welche Schaufenster sie sich anschaute? “ Ich... ähhh...“, sie ertappte sich dabei, wie sie zu stottern anfing, so hatte sie dieser Typ ¨überrumpelt. “ Nein, danke, ich wollte nur mal schauen.“ Der Mann stand an der Türe und sah ihr nach, als sie hastig weiterging, ...