1. Angelstation


    Datum: 14.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    ... halten unter dem fließenden Wasser, auf dem rutschigen Wannenboden, während mir eine zappelnde Angel um Hals und Hüften hing und mir den Buckel zerkratzte.
    
    Anschließend duschten wir gemütlich und dann verabschiedete ich mich, um vor dem Start noch ein Mützchen voll Schlaf zu finden.
    
    In den nächsten drei Monaten, während ich unterwegs war, führte Angel ihre Reformen der Station weiter, sehr erfolgreich. Langsam begannen die Piloten jetzt von Ω3-τ als Angel Station zu reden. Die Schmuggler hingegen verfluchten ihren Namen immer öfter und lauter. Was genau sie alles änderte weiß ich nicht, und es würde auch den Rahmen sprengen, wollte man es aufzählen. Aber alle waren sich einig, daß der Rubel rollte, wie man so schön sagt. Und die meisten dieser Idioten dachten immer noch das sie einfach jede Menge Glück habe, schließlich war sie ja nur eine Frau. Noch dazu jung und äußerst attraktiv. Und immer kreisten die Sprüche vom ordentlichen durchficken, und so weiter.
    
    Allerdings wagte es wohl keiner mehr, wieder Überfall à la wilder Westen zu spielen. Die Geschichte der letzten Kerle hatte sich in der einen oder anderen Version herumgesprochen. Und auch wenn sie steif und fest behaupteten, Angel hätte am betreffenden Abend drei (!) Leibwächter gehabt, so schien ihnen kaum jemand zu glauben.
    
    Ich hatte dieweil auch nicht gefaulenzt, und unterwegs noch ein paar Infos eingeholt, ein paar alte Kumpels angebatscht. Und was dabei herauskam läßt mich nachträglich noch schwach in ...
    ... den Knien werden, wenn ich an die Szene in der Dusche denke. Von wegen direkt von der Uni. Da war sie zwar gewesen, Betriebs- und Volkswirtschaft, hatte aber bereits mit 22 und suma cum laude abgeschlossen. Die letzten 6 Jahre war sie den Special Forces Britannica, Scarlett Eagles Airborne gewesen, der gleichen Einheit wie ich auch ein paar Jahre zuvor. Und nicht etwa als einfacher Luftjockey wie ich, nein viel besser.
    
    Als Kampfmagierin, das Gefährlichste, Seltenste und deshalb Teuerste was das Militär derzeit besitzt. Das alles war schon überraschend genug, aber erst ihr Ruf war es gewesen der mich so erschreckte. Manchmal verspielt, Gegnern gegenüber oft grausam und Drohungen sowie Versprechungen hielt sie meist ein. Ansonsten galt sie als unberechenbar, vor allem im Kampf, wo sie mit dem Gegner solange wie möglich spielte.
    
    Dann war ich wieder zurück, und die verdammte Station summte geradezu vor Leben. Und ich entschied mich, mich gleich bei meiner gänzlich unengelhaften Angel zurück zu melden. Obwohl ich nicht sicher war, daß ich unsere Beziehung (falls man das, was da war, so nennen konnte) aufrecht erhalten oder ausbauen wollte. Irgendwie kam ich mir vor wie die Motte, die um die Kerzenflamme tanzt bis sie sich die Flügel verbrannt hatte.
    
    Also schwor ich mir, genug Abstand zu halten und auf meine Flügel peinlichst genau zu achten. Ich nahm die Kom-Einheit und rief sie an. Auf dem Bildschirm erschien ein blasiert wirkender Typ und quatschte irgendwas von wegen ...
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