Das Kartenhaus 01
Datum: 14.05.2018,
Kategorien:
Hausfrauen
Autor: byCarmen44
... interessiert.
„Möchten sie, pardon, möchtest du etwas trinken? Bei meiner Tochter kann es wohl noch etwas dauern."
Er lächelte. „Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Sie hat sehr viel Ausdauer, wenn es ums bummeln durch die Geschäfte geht. Vielleicht ein Glas Wasser?"
„Gerne. Komm, wir gehen nach hinten. Dort sind der Personalraum, Lager und Büro in einem Zimmer untergebracht."
Ich ging ihm voran durch den Perlenvorhang und bot ihm einen der 2 Stühle an.
„Meine Tochter wird sich beeilen müssen. In 10 Minuten ist Ladenschluss", erwähnte ich, während ich ein Glas mit Wasser füllt.
„Die 10 Minuten sollten reichen, um dich zu meinem Liebhaber zu machen", war mein lüsterne Gedanke, als ich ihm lächelnd dabei zusah, wie er das Glas an seine Lippen führte und es in einem Zug leerte.
„Du hast aber Durst. Noch ein Glas?"
„Ja, gerne. Ihre Tochter ist gnadenlos, wenn sie auf Tour geht. Die lässt mich glatt verdursten." Micha lächelte schüchtern. Ich liebte dieses Lächeln schon jetzt und bekam schon wieder weiche Knie.
„Ich weis", seufzte ich. „Vielleicht sollte ich ihr das Taschengeld reduzieren?"
Eine reine Hypothese. Sie hatte ohnehin die "Goldene Taschengeld Kreditkarte".
Die Beiden waren tatsächlich gekommen, um mich abzuholen und heim zu fahren.
Das war meine große, vielleicht auch einzige Chance, den Jungen bei der Stange zu halten. Bevor meine Tochter das Interesse an ihm verliert und ihn absägt. Dann würde ich ihn vermutlich nie ...
... wiedersehen. Das musste ich unbedingt verhindern.
„Das trifft sich sehr gut. Michael, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir den Karton mit dem Kaffeeservice mitnehmen? Für den Bus ist er mir zu schwer und ich habe Angst, dass etwas zu Bruch geht." Ich legte mein Mitleidlächeln auf.
„Natürlich nicht. Selbstverständlich."
Er trug den Karton mit dem Geschirr, das ich ganz spontan „gekauft" hatte und sehr wahrscheinlich übermorgen in den Laden zurück bringen würde, zu seinem Auto.
Und zuhause sogar in unsere Wohnung. Ich hatte ihn vorerst da, wo ich ihn haben wollte.
Bei diesem ersten Schritt blieb es dann leider auch.
Ich ahnte nicht mal, dass die Saat für weitere Schritte schon längst gelegt war.
Ich bewirtete Michael so, wie eine Mutter und biedere Hausfrau den Freund ihrer Tochter eben bewirtet. Mit Cola und leichter Konversation.
Am liebsten hätte ich ihn sofort auf dem breiten Ledersofa flach gelegt.
Vielleicht lachte ich zu oft und an den falschen Stellen?
„Mama, was soll das?" Marietta war mir in die Küche gefolgt. „Micha ist mein Freund, du bist verheiratet und er ist 15 Jahre jünger als du."
Marietta ging es nicht darum, einen Freund zu verlieren. Sie würde Micha ohne zu zögern von ihrer Liste streichen. Mädchen in diesem Alter sind wohl so?
„Mama. Er ist zu jung für dich! Was versprichst du dir davon?"
Dass ich verheiratet bin, erwähnte sie nicht mehr. Marietta wusste, wie es in meiner Ehe stand.
„Ich mag ihn ganz einfach." Mit dieser ...