Anita und wir Episode 08
Datum: 14.03.2020,
Kategorien:
Betagt,
Autor: byPhiroEpsilon
... auf der anderen Seite heraus. Wenn die sich hier bewährt, geht sie in die Massenproduktion für Entwicklungsländer."
Alle Politiker, auch die Vertreterin der Grünen nickte. Sie hatten Zeit gehabt, sich durch die Unterlagen zu wühlen, die deVille geschickt hatte. Zu jedem einzelnen Posten hatten die Public-Relations-Leute eine Begründung geschrieben, die man, wenn man wollte, unverändert an die Presse weiterleiten konnte, um persönlich gut dazustehen. Eine Hand wusch immer noch die andere.
"Sie haben gesagt", meinte der Vertreter der West-Roten, "wir könnten uns das auch
ansehen
?"
"Genau", sagte Max und schob die Seitentür des Lieferwagens auf. "Ich habe eine virtuelle Präsentation erarbeitet, und den Computer mitgebracht, auf dem sie läuft. Jeder von Ihnen setzt jetzt bitte eine dieser VR-Brillen auf, dann können wir anfangen."
O du schöne neue Zeit! Durch die Brille sah es so aus, als ob das Haus schon gebaut war, das in Kürze hier erstehen sollte. Mich interessierte vor allem, wieviel Holz darin verbaut war.
Das Haus stand auf einem Metallrahmen mit Füßen, die es in die Waagerechte brachten. Der Fußboden bestand aus großen, dicken Holzplatten, die einfach in diesen Rahmen eingelegt wurden, und einen fast fugenlosen Parkettboden ergaben.
Noch zwei solcher Böden bildeten die Decke des Erd- und Obergeschosses. Der Dachstuhl stand weit über die Außenwände und bildete so einen natürlichen Sonnenschutz.
Auch die Bedeckung des Daches bestand aus — ...
... dünneren — Holzplatten, auf denen Keramikziegel befestigt waren, die gleichzeitig als Solarpanels dienten. Das ganze Dach war nur mit Schrauben und Muttern zusammengehalten und am Haus befestigt. Die Idee war es, das ganze Haus innerhalb von ein paar Tagen auseinandernehmen und an einer anderen Stelle — zum Beispiel für eine Industriemesse — wieder aufbauen zu können.
"Sie brauchen aber auch einen Platz für die Heizung, die Wärmepumpe und all das", stellte die Vertreterin der Ost-Roten fest.
"Richtig", sagte Bernd. "Wir wollen einen Keller bauen. Und das wird die einzige permanente Veränderung, die wir auf diesem Grundstück vornehmen werden. Für die mobile Version des Hauses verstauen wir alles in einem Normcontainer, aber den hier in den Wald zu stellen, fände ich nur hässlich."
Wieder nickten die Volksvertreter. Irgendjemand bei deVille spielte gekonnt auf diesen Leuten wie auf einer Geige. Und, wenn ich Franks Worten glauben konnte, handelte es sich dabei um Anita deVille, die Psychologin.
"Und was", das war wieder die Grüne, "meinten sie damit, dass Sie die 'Vierzehn Heiligen' auf eine ähnliche Art restaurieren wollen? Doch sicher nicht mit einer Außenwand aus Glas, wie bei diesem Haus."
"Sie müssten sich mal anschauen", bemerkte Bernd, "was unsere neue Generation Smartglas zu leisten vermag. Sie müssen schon sehr genau hinschauen, um den Unterschied zwischen einer verputzten Wand und dem Glas zu erkennen."
"Was mein hochverehrter, doch leider zu ...