1. Splitternackt (2)


    Datum: 17.03.2020, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... steckst du das alles rein, damit du da eine Freude dran hast, Demmi?“
    
    „Na, ist doch klar, Claudia, in den Mund natürlich. Und der Geschmack kommt durch die Nase rein, das habe ich schon in der Schule gelernt. Mit zugehaltener Nase kann man nämlich nur sauer, bitter, süß und salzig schmecken, aber durch die Nase kann man die ganzen schönen Sachen und Düfte erst so richtig genießen, hast du das gewusst, Claudia?“
    
    „Aber ja weiß ich das, Demmi. Aber ich weiß eben auch noch ein bissel mehr. Wir Frauen haben nämlich noch andere Stellen, wo man was rein stecken kann, was Freude macht. Das hat dir bloß noch keiner gesagt, wie es ausschaut und da gibt es noch viele andere, die das gar nicht wissen, denk ich mal. Komm, leg dich doch mal gleich da auf die Couch und mache deine Beine ganz breit, dann zeige ich es dir.“
    
    Da bin ich aber jetzt gespannt. Wenn das so ist, warum sagt einem das denn keiner rechtzeitig? Ich lege mich hin und mache schön weit die Beine auseinander. Die Claudia kniet sich zwischen meine Beine und streicht mir mit der flachen Hand über meine Brüste, meinen Bauch und dann immer wieder über meinen roten Busch und meine Schamlippen da unten am Bauch. Das ist schön kuschelig und tut mir gut. Warum das so heißt, also „Scham“ und „Schamlippen“, das habe ich auch zuerst immer nicht so richtig verstanden. Jetzt ja. Vielleicht ist das ja wegen der frommen Bescheidenheit und wegen dem Hunger in der Welt. Unser Pfarrer sagt ja auch immer, dass unsere Fresserei und ...
    ... Völlerei eine Sünde ist, wenn man weiß, dass da so viele andere Menschen in der Welt am Hunger leiden. Und da soll man sich halt schämen, auch noch mit dem zweiten Mund da unten was in sich rein fressen zu wollen. Dann habe ich jetzt auch verstanden, warum das eine Schande ist, die Lippen und den großen Mund da unten überall herum zu zeigen und weil man ihn verhüllen muss. Das wäre ja auch dann wirklich eine Schande, wenn sich die Frauen vielleicht noch im Wirtshaus oder gar auf der Wiesn da unten auch noch Weißwürschtl, Händerl und Kümmelstangen reinzuzzeln würden. Wo da ja nicht mal Zähne dran sind. Schön würde es ja auch nicht grad aussehen, eher so, wie bei einem alten zahnlosen bärtigen oberbayrischen Almen-Waldschrat, der sich beim Brezeln Essen den ganzen Bart voll krümelt. Aber zur Kunstakademie bin ich schließlich nicht wegen dem Essen hingegangen, da gibt es ja nix zum Essen. Und dass man da was Gutes reinstecken kann, das habe ich ja gar nicht gewusst. Ich dachte ja immer, da kommt nur manchmal was raus, was gar nicht gut schmeckt. Ja, da bin ich jetzt wirklich gespannt, was mir die Claudia da für ein Geheimnis verraten will. Claudia setzt eine würdige und geheimnisvolle Miene auf und sagt:
    
    „Demmi, du hast da drinnen nämlich einen ganz großen Vogel…“
    
    „Ja, Claudia, das weiß ich doch, das hat mir doch der Johannes grad auch eben gesagt.“
    
    „Nein, so habe ich das doch gar nicht gemeint. So einen Vogel hast du doch gar nicht, Demmi. Was ich meinte, ist: da drinnen ...
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