1. Thao


    Datum: 19.04.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Fluss überspannte. Ein Schlafsack war dort zu sehen, der langsam in Bewegung kam. Der Kopf eines Asozialen zeigte sich, unrasiert, zerzauste und schmierige Haare, vergilbte Zähne.
    
    „Steh schon auf!"
    
    Zur Aufmunterung trat sie ihm mit ihren hohen Schnürstiefeln leicht in die Seite und warf ihm eine Papiertüte hin.
    
    „Hab dir was mitgebracht."
    
    Der Penner nickte, hustete den Schleim ab, der seinen Hals blockierte und nickte dem Mädchen dankbar zu.
    
    „Hast du deinen Block dabei?" Fragte er sie mit heiserer Stimme.
    
    Thao warf ihm einen kleinen Zeichenblock hin, nach dem der vielleicht fünfzig Jahre alte, verwahrloste Mann griff.
    
    „Thao! du nimmst dir nichts von dem, was ich dir beigebracht habe, zu Herzen, oder?"
    
    Thao kaute auf ihrem Kaugummi und ließ eine Blase platzen.
    
    „Was meinst du?"
    
    Der Alte zeigte ihr enttäuscht das erste Blatt.
    
    „Das ist schon pathologisch, was du hier zeichnest."
    
    Das Mädchen ließ sich neben ihn auf den Boden sinken.
    
    „Ach Scheiß! Es ist super."
    
    Sie bewunderte die Teufelin, die einem Mann lachend das Herz aus dessen Brust herausgerissen hatte und es ihm in den Mund stopfte.
    
    „Technisch vielleicht. Aber warum so was Grausames? Warum hasst du die Menschen so?"
    
    Thao sah ihn an, als ob sie ihn für verrückt hielt.
    
    „Ich muss dir wirklich erklären, warum ich hasse?"
    
    Sie schüttelte ungläubig ihren hübschen Kopf.
    
    „Na weil ich auch einer bin."
    
    Sie spuckte ihren Kaugummi aus und nahm sich einen neuen aus der ...
    ... Brusttasche ihrer Lederjacke. Diese war über und über mit Stickern und Labeln aus der Deathpunkszene bedeckt. Dabei waren ihr die blutrünstigen, menschenverachtenden Motive wichtig und nicht unbedingt das Zeigen ihrer Zugehörigkeit zu dieser Szene.
    
    „Zeichne was für mich! Bitte! Als kleine Anerkennung für meine Geduld mit dir."
    
    Thao sah den Penner, der nun in seinem zerrissenen, roten Wollpullover und den speckigen, verdreckten Jeans neben ihr saß, mürrisch an.
    
    „Oh Mann! Ich hab dir Essen gebracht, Heinrich."
    
    Der Penner hustete und legte dann seine Hand auf ihre Schulter. Das junge Mädchen schien kein Problem damit zu haben und beobachtete das träge vorbeiziehende Wasser des Mains zu ihren Füßen.
    
    „Bitte! Ich zeige dir auch wieder was."
    
    Thao warf ihm einen fragenden Blick zu und sah, wie Heinrich Linien auf dem Block entstehen ließ. Es dauerte keine fünf Minuten und Thaos Abbild war zu sehen. Ihre konfrontierende Erscheinung in Lederjacke, schwarzem Top, mit dem durch eine Axt niedergestreckten Zombikopf, ihrem breiten, als Gürtel missbrauchten Patronengurt und den engen schwarzen Stoffhosen, die in ihren bis zu den Knien reichenden Schnürstiefeln steckten.
    
    Thao ließ wieder ihre Blase knallen und leckte sich den Gummi von ihren Lippen.
    
    „Nicht schlecht für einen Assi."
    
    Heinrich richtete seine blaugrauen Augen auf sie.
    
    „Ich hoffe, du hältst dem Leben stand, Kleine."
    
    Thao zeigte ihm grinsend den Finger.
    
    „Weißt du eigentlich, wie arschig das klingt? Das ...
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