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Das Bangkok Syndikat 10
Datum: 18.06.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78
... möchte Sie höflich bitten, mir die eine oder andere Frage zu beantworten. Es geht um drei junge deutsche Männer, die vor einigen Tagen von hier aus nach Bangkok abgereist sind und sich seitdem nicht mehr gemeldet haben." Loesan überlegte. Der Fremde war augenscheinlich kein Polizist, die pflegten hierzulande nämlich einen wesentlich schärferen Ton anzuschlagen. Auch von der Presse konnte er nicht sein, denn deren Reporter und Redakteure wussten genau, dass sie nur die offiziellen Erklärungen der Behörden drucken durften, egal, was auch immer sie herausgefunden hatten. „Darf ich Sie fragen, warum ich ihnen Auskunft erteilen sollte? Schließlich können sich unsere Gäste auf die uneingeschränkte Diskretion unseres Personals verlassen." Der kleine, etwas unansehnlich wirkende Mann vor der Theke lächelte. „Ich bin von den Eltern eines der verschollenen Deutschen beauftragt worden, nach einer Spur zu suchen. Und diese beginnt eben hier, am letzten Aufenthaltsort." Der große Rezeptionist lächelte. Es fiel ihm schwer, diesem Herrn Na Ajutthaja Glauben zu schenken, auch wenn ihn dessen Name und Ausdrucksweise auf eine höhere Stellung schließen ließen. „Und wie heißen die Herrschaften, die ihnen diesen Auftrag erteilt haben, wenn ich fragen darf?" „Dr. Maurice und Dr. Maria Silami. Ihr Sohn Alain ist einer der Gesuchten." Na Ajutthaja zog ein dickes Bündel Bath-Scheine aus seiner rechten Manteltasche und ließ diese demonstrativ durch seine Hände ...
... gleiten. „Für sachdienliche Hinweise bin ich auch befugt, Belohnungen zu vergeben." „Und was möchten Sie von mir wissen? Es gibt hier viele Besucher, die tagaus tagein das Hotel durch diese Lobby betreten und auch wieder verlassen. Wie könnte ich Ihnen da nähere Informationen über einzelne Gäste geben?" Der Fremde drehte sich um und zeigte beiläufig auf die Linse einer kleinen Kamera, die, von der linken oberen Ecke der Lobby aus, diese überwachte. „Nein! Sie wissen genau, dass ich das nicht darf." Na Ajutthaja lächelte, teilte das Bündel in seiner Hand und legte zwanzigtausend Bath auf die Theke neben die Rezeptionsglocke. Der Betrag war höher, als das Monatsgehalt des großen Thailänders. Er sah sich um, während seine Gedanken rasten. Er konnte das Geld gut gebrauchen. Seine Kinder benötigten dringend neues Gewand und auch seine Gattin hatte lange nichts mehr von ihm geschenkt bekommen. Hastig griff er nach dem Dargebotenen und steckte es in sein Sakko. „Ich mache Ihnen morgen eine Kopie der letzten zwei Wochen. Mehr ist ohnehin nicht auf den Bändern." Der Mann vor der Theke lächelte. Er war ein großes Stück weitergekommen. „Geben sie mir bitte auch die Zimmernummern, die Namen des Reinigungspersonals und die Schlüssel." Loesan schüttelte hastig den Kopf, während seine Arme verneinende Gesten in die Luft zeichneten. „Das können sie nicht von mir verlangen. Ich habe ihnen doch schon das Band versprochen. Mehr kann ich wirklich nicht für sie tun." Der kleine ...