Genugtuung
Datum: 10.03.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byTabula2Rasa
... nie wieder gesehen habe.
Jene Erfahrungen, die ich mit dem indischen Mädchen machen durfte, sind für mich bestimmt die bedeutendsten und wahrscheinlich schönsten, aber es sind nicht die einzigen geblieben. In den letzten drei Jahren haben wir noch so viele Orte angesteuert, Perth, Caracas, Boston, Agadir, San Sebastian ..., in welchen ich die kleinen aber feinen Unterschiede der jeweils hiesigen Frauen kennenlernen durfte. So einige Namen sind mir dabei in Erinnerung geblieben. Ich lernte wirklich viel dazu, wie ich aufzutreten, zu reden und zu verführen habe. Diese Seite des Seemannsleben genoss ich ganz besonders und ich freute mich auf jede neue Stadt und die Erfahrungen, die sie mit sich brachte.
Als wir vor knapp einem Monat wieder aus Buenos Aires ausliefen und Hamburg als Zielhafen feststand, war ich nicht sonderlich erfreut. Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, wieder an meine verdrängte Vergangenheit erinnert zu werden, denn Hamburg ist immer noch ein gutes Stück von meiner Heimatstadt in Süddeutschland entfernt, aber besonders wohl habe ich mich bei dem Gedanken wieder nach Deutschland zu kommen nicht gefühlt. Wer hätte aber auch beim besten Willen erwarten können, dass der Abend so verlaufen würde? Dass meine unglücklichsten Erinnerungen an all die Grausamkeiten und Erniedrigungen wieder zu Tage treten würden? Dass ich Nadine, die Verantwortliche für meine verdorbene Jugend, dieses gewissenlose, verdammte Luder, wieder sehen würde? Und dass dadurch der wohl ...
... in mir schlummernde Gedanke an Rache freigelassen werden würde?
„Stimmt was nicht?", werde ich von Nadine aus meinen Gedanken gerissen. Sie scheint gemerkt zu haben, dass ich kurzzeitig ein wenig abwesend war.
„Nein ... es ist einfach nur unglaublich, dass ich dich getroffen habe." Wie wahr das doch ist. Ich lege meine Zigaretten und mein Handy auf dem Sideboard in ihrem Wohnzimmer ab.
„Du Charmeur! Du wickelst doch bestimmt jede Frau um den Finger!" Sie grinst mich verführerisch dabei an. Ich lächle zurück und zucke mit den Schultern, als ob ich mir meiner selbst nicht bewusst wäre.
Einige Minuten stehen wir nur da und schauen uns gegenseitig an. Ich will nicht die Initiative ergreifen. Sie soll den ersten Schritt machen; nur sie. Nur zu gern würde ich jetzt wissen, was durch ihren Kopf geht.
„Dafür, dass du so unglaublich gut mit Frauen reden kannst, bist zu aber ziemlich untätig!"
Als Antwort erhält sie wiederum nur ein Schulterzucken und mein freches Grinsen. Das war für sie genug. Sie streift einfach ihr rotes Kleid von den Schultern, das folglich ihren wunderschönen Körper entlang zu Boden gleitet. Ich bin gefesselt von diesem Anblick. Selbst wenn ich wollte, so könnte ich nun kein Wort über die Lippen bringen. Wie durchtrieben dieses Biest doch ist. Nur noch in ihren roten High Heels, die Hände in die Hüften gestemmt, steht sie vor mir. Den gesamten Abend war sie ohne Unterwäsche unterwegs. Ich bin überrascht und fasziniert zugleich.
Dieser Körper ...