1. Dr. Jekyll und Heidi Teil 02


    Datum: 21.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byRomeoReloaded

    ... geil bist und dich gleichzeitig dafür schämst und bestrafst. Nur dann erlebst du die intensivste Lust, zu der du fähig bist."
    
    Meine Hände strichen ihr die Haare hinter die Ohren zurück, hielten ihr Gesicht fest, damit sie mir in die Augen sah.
    
    „Eben habe ich die Rolle von Scham übernommen. Ich war das Verbot, die Qual, der Vorwurf. Wie bei einem schamanischen Ritual, bei dem der Dämon aus der dir herausgeholt wird und in ein anderes Objekt übergeht. In mich, in diesem Fall."
    
    Sie blieb reglos, hing mir aber an den Lippen, als verkündete ich eine Offenbarung.
    
    „Deshalb konntest du so unfassbar geil sein. Weil keine Scham deiner Geilheit entgegen stand. Die Scham war ich. Sie konnte sich in meinen Vorwürfen austoben und stand damit deiner Lust nicht mehr im Wege. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, beide Dämonen gleichzeitig zu bedienen. Wir werden noch andere kennenlernen."
    
    Ich lehnte mich zurück und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Jetzt würde sich zeigen, ob ich sie richtig eingeschätzt hatte. Ich hatte ihre Selbstinszenierung entlarvt, sie mit ihrer eigenen Scham konfrontiert, die sie so sorgsam aus unseren erotischen Spielen herausgehalten hatte.
    
    Würde ihr Gewissen mir aus der Hand fressen, würde es die Gelegenheit ergreifen, gegen die Lügengeschichten zu revoltieren, die sie ihm schon viel zu lange auftischte, um es ruhig zu stellen? Würden sich die geballten Selbstvorwürfe entladen, die sie zwar ausgeblendet haben mochte, die sich aber ...
    ... dennoch in ihr angesammelt haben mussten?
    
    Ihre Augen waren undurchdringlich.
    
    „Ich verstehe euch, Herr", flüsterte sie plötzlich, „und ich fürchte, ihr habt Recht. Danke, dass ihr mir die Augen geöffnet habt. Aber ihr habt etwas übersehen, Herr."
    
    „Und das wäre?"
    
    „Es reicht nicht." Sie schloss die Augen. „Es reicht nicht, die Scham auf euch zu übertragen. Oder es reicht nur, solange die Lust anhält. Jetzt liegt der Höhepunkt hinter mir, ein wahnsinniger, vollständiger Höhepunkt, der fürs erste alle Lust in mir befriedigt hat. Dämon Sex liegt friedlich in der Ecke und schläft, wenn ihr so wollt. Aber die Scham ist noch da."
    
    Sie öffnete die Augen wieder. Ich sah Tränen darin schimmern. „Kochendheiße Scham, Herr. Sie brodelt in mir. Sie verlangt nach...", Heidi schluckte, „nach Strafe, Herr."
    
    Mein Plan ging auf, sie lieferte mir die genau die erhofften Stichworte.
    
    „Recht so. Und wenn du schon so genau hörst, wie dein Dämon Scham zu dir spricht, kannst du dann auch hören, welche Art Bestrafung er für angemessen hält?"
    
    Sie sah an mir herunter. „Ihr habt eine wundervolle Erektion, Herr. Wie so oft. Ich bitte euch, Herr", jetzt liefen wirklich zwei kleine Tränen ihre Wangen hinab, „nehmt diesen Schwanz, der mir schon so oft Lust bereitet hat, und bestraft mich damit. Lasst ihn den Prügel sein, der meinen ungehörigen Schoß züchtigt."
    
    Sie sprach immer noch gewunden. Offenbar konnte sie diese unglaublichen Dinge leichter aussprechen, wenn sie die Worte fremd klingen ...
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