1. Ein Leben in Bedrangnis Neubeginn 02


    Datum: 02.03.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byachterlaub

    ... Inga hatte noch immer nicht genug.
    
    Ich weiß nicht, ob sie schon Erfüllung gefunden hat. Jedenfalls kommt es zum neuerlichen Stellungswechsel. Jetzt liegen wir wie Löffelchen auf dem weißen Laken. Inga hält die Oberschenkel zusammengepresst. Nur langsam kann ich meinen Unterkörper vorschieben. Aber der Reiz scheint verzehnfacht. So dauert es nur wenige Augenblicke und ich kann ihr jubelnd und erlöst in die feuchten Augen schauen. Das war prächtig, der war famos, denke ich dabei.
    
    Wir haben uns dann bald eine halbe Stunde sorgsam geduscht. Ingas Körper ist ebenso zart wie sehnig fest. Es wird mir immer ein Geheimnis bleiben, weshalb ihr Mann dieser Frau nicht mehr Zuwendung widerfahren lässt.
    
    Am nächsten Tag musste ich Elisabeth davon berichten. Auch wenn ich auf ausschweifenden Bericht verzichtete, hat sie doch wohl verstanden, dass Inga in meinen Augen ein richtiger Knaller war.
    
    In wenigen Tagen würde die große Elisabeth Geburtstag feiern. Meine Tochter entwickelte sich großartig. Die Kinderärztin meinte sogar, sie sei in der Entwicklung gut ein halbes Jahr weiter als gleichaltrige Kinder. Ich konnte mit meinem Leben also zufrieden sein.
    
    Gleichwohl gingen meine Gedanken immer wieder in die Vergangenheit zurück. Nadine fehlte mir. Als Kleinfamilie hätten wir ein wundervolles Leben führen können. Das Einkommen wäre gesichert. Vielleicht hätten wir überlegt, die kleine Elisabeth in einem Häuschen im Grünen oder in einer großzügigen Eigentumswohnung aufwachsen zu ...
    ... lassen.
    
    Gelegentlich stellte ich mir vor, wie ich um meine Nadine bewundert würde. Sie säße auf der Bank am Spielplatz. Ich wusste, dass andere Frauen in ihrer Umgebung im Schatten ihrer Persönlichkeit stünden. Sie würden es nicht wagen, über mich oder über die Oma her zu ziehen.
    
    Keine der Frauen würde auch nur auf die Idee kommen, sich mir gegenüber anzüglich zu zeigen. Nadine überstrahlte alle. Und wenn dann die Partner oder Ehemänner ihre Liebste abholen wollten, wären ihre Blicke auf Nadine und unsere Tochter gerichtet.
    
    Überhaupt, stelle ich mir vor, wie wir gemeinsam über die Fußgängerzone flanieren. Ich sehe vor meinem inneren Auge die schwärmenden Blicke der Passanten. Sie bewundern diese stattliche Person. Ihr Blick erweist gleichzeitig mir gegenüber eine große Achtung.
    
    Wir hätten einen großen Bekannten- und Freundeskreis, weil jedermann darauf aus wäre, sich in unserem Glanz und Glück zu sonnen. Doch der bloße Tagtraum vermag allenfalls vorübergehend manch trübe Stimmung des Alltags zu übertünchen. Ich war irgendwie in einer Sackgasse befangen.
    
    Das gute Verhältnis, die gelegentlichen sexuellen Kontakte zur Oma von Elisabeth waren kaum Ersatz für eine feste Beziehung. Das galt erst recht für die nicht gerade wenigen Amouren mit Frauen der näheren Umgebung.
    
    Nun war auch Ivanka weg. Sie weinte furchtbar, als sie uns wild winkend im Taxi verließ. Glücklicherweise war die weitere Betreuung von Elisabeth gesichert. Sie würde ab kommenden Montag in einer ...
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