Ein ganz normaler Tag
Datum: 10.09.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... Schein der Laternen und es roch nach feuchter Erde. Ein Ziel war nicht bekannt, doch wie hieß es noch so schön? Der Weg ist das Ziel. Ohne zu wissen was folgte Schritt auf Schritt in die Dunkelheit.
Wenn man an den hell erleuchteten Fenstern vorbei kam, konnte man Menschen sehen, wie sie zusammensaßen und sich erfreuten an der Gesellschaft. Doch selber ging man nur vorbei und es wurde einem kalt ums Herz.
Der Mond war aufgegangen und schickte seinen silbrigen Schein zur Erde herunter. Er tauchte alles in ein unwirkliches Licht.
Aus Übermut geboren tappte man in die tiefsten Pfützen und erinnerte sich dabei an die Kindheit, nur hoffend, dass es niemand sah.
Irgendwann begann der Rückweg, oder besser gesagt das Ende des Bogens, den man eingeschlagen hatte. Doch man wollte nicht jetzt schon wieder in die eigenen vier Wände. Zu beklemmend war die Vorstellung, auch an diesem Tag nichts erlebt zu haben. Also nahm man die letzte Möglichkeit war und ging in eine der kleinen Kneipen, die auf dem Weg lagen. Sie war nicht sehr gut besucht. Nur wenige Gäste hatten den Weg hier hergefunden. Nicht zu laute Musik ertönte aus einer Box, die in einer der Ecken stand. Eine Wolke aus Zigarettenrauch und Gerüchen schlug einem ins Gesicht. Alles in allem eine ganz einfache, normale Getränkeausschankstelle mit wenig Reiz zu verweilen. Aber da man schon einmal hier war, machte es auch nichts mehr aus. Zuhause wartete auch nichts Besseres auf einen.
Am Tresen angekommen und sich ...
... einen der Hocker schnappend war eine eingespielte Übung. Genauso wie die Aufforderung zum Einschenken eines Getränks an den wenig begeisterten Wirt. Mangels Betrieb hatte er wohl genauso auf Sparflamme umgestellt. Es brauchte jedenfalls eine Menge Zeit seinen Körper so vorzuglühen, daß er sich mit halber Kraft in Bewegung setzte.
Tja, da saß ich nun, blickte mit nichtssagendem Ausdruck in mein Glas, das schnell an Inhalt verlor. Es schrie mir schnell förmlich zu, wieder gefüllt zu werden. Diesem Betteln konnte ich nicht widerstehen.
Dann sah ich mir die anderen Gäste an. An ihnen war nichts Auffälliges. Ein Pärchen drückte sich in einer Ecke herum und zwei andere junge Leute, an einem Tisch, waren tief in ein Gespräch verwickelt. Die einzigen sonstigen lebenden Wesen im Raum waren der Wirt und ich, wobei ich mir nicht sicher war, ob er wirklich lebte. Wie ein Roboter polierte an einem Glas herum. Dabei starrte er auf einen unbestimmten Punkt, den man nicht definieren konnte.
Dann, als ich mich gerade fragte ob es nicht doch besser wäre nach Hause zu gehen, ging die Tür auf. Ein Mann unbestimmbaren Alters kam herein. Einer von der Sorte, die einem sonst nie auffielen. Einer dem man begegnete und sofort wieder vergaß. Nichts war besonders an ihm. Jedenfalls fast nichts. Er kam herein und steuerte wie ich zuvor den Tresen an. Dabei sah er mich einmal kurz an und lächelte gewinnend. Dieses Lächeln war dann doch etwas Besonderes. Es war keines von der Art aus Höflichkeit, ...