1. Der Schlüssel zum Glück - Teil 07


    Datum: 05.06.2018, Kategorien: BDSM Autor: byB_lasius

    ... durch mein Hirn tobte. Sylvias Tod war Realität. Plötzlich sah ich mich auf dem Dach stehen, doch was war danach?
    
    „Susi, warum bist du hier?"
    
    Wieder einmal erntete ich von Susi eine Ohrfeige. Zu dem Brummen in mein Kopf kam jetzt noch ein Fiepen. Ich wollte meine Wange berühren, aber irgendwie ging das nicht.
    
    „Du denkst nur an dich! Wie es anderen Leuten, denen etwas an dir liegt, dabei ergeht, interessiert dich nicht. Du springst einfach vom Dach!"
    
    Ich wollte Susi umarmen, aber auch das ging nicht. War ich gefesselt?
    
    „Entschuldige Susi, das war wohl eine Kurzschlussreaktion."
    
    Mit einem mal war mir die ganze Vorgeschichte wieder im Gedächtnis, auch das Gespräch mit Birgit. Ich schämte mich, weil ich vor meinem Sprung wirklich an nichts, außer an Sylvia, gedacht hatte.
    
    „Susi, ich wollte niemand wehtun, ich wollte ..."
    
    „Du wolltest was? Du wolltest dich aus dieser Welt verdrücken!"
    
    „Ich konnte und kann Sylvias Tod immer noch nicht verkraften. Vielleicht habe ich überreagiert. Aber wenn ich wieder auf den Beinen bin, können wir ja noch mal über alles reden. Ich will mit dir keinen Streit, mir liegt wirklich viel an dir."
    
    „Wenn du wieder auf den Beinen bist? Du sagst. Du hast keine Schmerzen, weißt du eigentlich wieso? Deine Wirbelsäule ist weit oben durchtrennt, du bist querschnittsgelähmt!"
    
    Das musste ich erst mal auf mich wirken lassen. War das die Strafe für all das, was ich verbockt hatte? Selbstmitleid empfand ich jedenfalls nicht. Aber was ...
    ... bedeutete das für Susi? „Susi, du brauchst nicht aus Loyalität bei mir zu bleiben. Ich weiß jetzt, was ich dir bedeutet habe. Aus diesen Grund bin ich dir nicht böse, wenn du dir jemand anderes suchst. Was willst du schon mit einem Krüppel?"
    
    Es setzte schon wieder eine Ohrfeige, anscheinend schien ich die magisch anzuziehen.
    
    „Wenn du hier rauskommst, wirst du schön zu mir nach Hause kommen, ich werde kein nein akzeptieren und damit basta!"
    
    „Susi, was willst du von mir? Ich würde für dich doch nur Arbeit bedeu ..."
    
    „Basta sage ich!"
    
    Ich war noch in tiefer Trauer um Sylvia, doch ich sagte „Susanne, noch nie habe ich dich so geliebt."
    
    Sie gab mir einen Kuss. Wenigstens den konnte ich erwidern. Jetzt hatten wir beide feuchte Augen.
    
    Susi schien lange nicht richtig geschlafen zu haben. Ich drängte vorsichtig auf den Abschied, auf eine erneute Ohrfeige war ich nicht scharf.
    
    „Ruhe dich aus, gehe nach Hause. Alles wird gut."
    
    Mir fiel auf, dass ich jetzt wie Sylvia klang. Susi fuhr mir mit den Fingern über mein Gesicht und wandte sich zum Gehen.
    
    Jetzt war ich allein mit meinen Gedanken. Ich fand innerlich Frieden mit mir, doch der Verlust Sylvias war immer noch sehr schmerzlich. Das würde wohl eine Weile dauern, aber war das nicht normal? Ich würde zu Susi ziehen, solange sie mich ertragen konnte. Sollte sie mich eines Tages verlassen, dann war es so. Susi hatte mich, wie Birgit es gesagt hatte, die ganze Zeit geliebt und sie tat es immer noch! Es rührte ...