1. Mein ist die Rache


    Datum: 28.10.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bydutchrain

    ... Telefon aus der Tasche und ruft Hassan an.
    
    Mit einem halben Ohr verfolge ich das Gespräch. Fox erzählt nicht viel, nur, dass uns was passiert ist, es uns soweit gut geht, ich aber unbedingt Hassan sprechen muss und wir nicht aus dem Haus wollen. Hassan verspricht zu kommen, sobald er fertig ist und wird Döner mitbringen.
    
    Nach einer Ewigkeit wird es Dunkel, und King schaltet das Licht ein, dann sitzen wir wieder neben einander auf dem Sofa, ohne etwas zu sagen. Ich denke, glaube ich, nicht mal. Als es läutet, reagiert keiner von uns, erst als ein zweites Mal, länger, auf die Glocke gedrückt wird, steht Fox langsam, wie ein uralter Mann, auf und schlurft zur Tür.
    
    Hassan schimpft ein bisschen, fragt, wieso er so schnell hergefahren ist, wenn wir ihm eh nicht öffnen wollen.
    
    „Wart ihr gerade mit was Lustigem beschäftigt?", feixt er. Fox redet leise.
    
    „Verdammte Scheiße! Sag, dass es nicht war ist", verlangt Hassan lauthals, um dann mit Fox zu flüstern. Mit schnellen Schritte, fast rennend, stürmt Hassan ins Wohnzimmer und fällt vor mir auf die Knie, seine Hände fliegen nach meinen, er nimmt sie fest in seine.
    
    „Hey, Sonnengöttin", raunt er, „was kann Hassan für dich tun, mein Mädchen?"
    
    „Hast du ...
    ... Farbe, die nach ein paar Jahren verschwindet?", will ich wissen.
    
    „Ich nicht, Aischa hat so Zeugs in ihren Laden, was ist, willst du dir jetzt ein Tattoo zulegen? Mach ich nicht, Herzchen, nicht jetzt, auch keins, was nach ein paar Jahren verschwindet."
    
    „Kannst du was bei Aischa holen, ohne, dass sie davon etwas mitbekommt?"
    
    „Könnte ich, aber wieso? Was willst du, Re?"
    
    „Nichts für mich, oder doch, schon für mich, aber nicht an mir."
    
    Er sieht mich genau so entgeistert an, wie King und Fox.
    
    „Re, hör auf den Sphinx zu machen. Was willst du?"
    
    Das erkläre ich. Mehrmals sogar bevor sie verstehen, dass es dann für mich okay ist.
    
    „Okay, Re", sagt Hassan. „ Wir rufen ein paar der anderen Alten dazu. Denk dran, ihr seit die ältesten, die anderen sind alle jünger, die lassen wir draußen." Eine Woche später werden die vier Unbelehrbaren mit schrecklichen Kopfschmerzen wach. Erst später merken sie, dass ihre linke Arschbacke auch weh tut.
    
    „Fick mein Arschloch, denn ich bin eins", lesen sie wenn sie einander auf den Arsch sehen.
    
    Pfadfinder bleiben Pfadfinder. Halten zusammen, auch wenn sie nicht mehr aktiv sind. Fast Arzt sind oder Anwalt, ein Tattoo-Studio haben, Metzgermeister sind, oder Lehrerin. 
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