1. Geliebter Dämon 03: Beste Freundin


    Datum: 19.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... "O Scheiße! Sag nicht, dass ich Leihmutter für euch spielen soll."
    
    "Nein, nein. Nicht du. Irgendjemand." Aber sie meinte mich. Ich konnte es genau spüren. Die Frau war so altruistisch, dass sie ihren Ehemann mit seiner Kollegin verkuppelt hätte, nur damit der das Kind bekam, das er wollte.
    
    Ich holte erst ein paarmal tief Luft. "Und was hat Bob darauf gesagt?"
    
    "Mich angeschrien hat er. Dass er mir treu wäre, dass er nie und nimmer mit einer anderen Frau schlafen würde. Was ich mir denken würde. Und dann ist er aus dem Haus gerannt."
    
    "Hmmm."
    
    Sie blickte mich verwirrt an. "Was soll ich machen?"
    
    "Du? Gar nichts. Du hast einen Vorschlag gemacht, und der Arsch ist wütend weggerannt. Der soll nur schön zurückgekrochen kommen." Ich grinste frech. "Auf dem Bauch."
    
    Sie kicherte wieder. Dann holte sie Luft, sammelte all ihren Mut. "Kannst du dir denn vorstellen—"
    
    Ich legte meinen Finger auf ihren Mund. "Psst. Wir sind gerade mal für zehn Minuten Freundinnen."
    
    Sie blickte mich groß an. Sie hatte genau mitbekommen, dass ich gerade nicht 'nein' gesagt hatte. Ich hatte nicht vor, mit einem verheirateten Mann zu schlafen, der auch noch mein Kollege war. Obwohl ... "Er ist schon ein Bild von einem Mann."
    
    O Scheiß
    
    e.
    
    Hatte ich das gerade laut gesagt.
    
    "Du müsstest schon blind sein, um das nicht zu merken", stellte sie sachlich fest. "Oder lesbisch." Sie klimperte mit den Wimpern.
    
    Echt jetzt?
    
    "Vicky, flirtest du mit mir?" Die Frage war eigentlich ...
    ... überflüssig. Ich konnte genau fühlen, dass sie mich begehrte. Und meine eigene Erregung stieg auch an. Scheiß Feedbackschleife.
    
    Sie zuckte die Schultern, senkte aber nicht den Blick. "Ich war schon immer ein bisschen bi", sagte sie allen Ernstes. "Aber bisher hat mich keine Frau so angemacht wie du. Ich kann nichts dagegen tun." Wenigstens wurden ihre Wangen rot, als sie damit so unverhohlen herausplatzte.
    
    Ich merkte, dass das durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Ich hatte aber absolut nicht vor, mit einer Frau zu schlafen, die auch noch die Ehefrau meines Kollegen war. Dennoch ...
    
    Was sollte ich tun? Die sicherste Lösung wäre es gewesen, sie ganz schnell aus der Wohnung zu komplimentieren. Aber das hätte sie sicher falsch verstanden.
    
    Vielleicht konnte ich ja genug Selbstbeherrschung aufbringen ... Ich schaute ihr in die traurigen, sehnsuchtsvollen Augen. "Vicky", sagte ich. "Nicht heute. Nicht nach diesem Wochenende."
    
    Das letzte war mir nur so herausgerutscht. Hoffentlich hatte sie es nicht mitbekommen.
    
    "Was ist denn passiert?"
    
    Okay, sie
    
    hatte
    
    es mitbekommen. Ich blickte sie an, während meine Gedanken rotierten und versuchten eine Ausrede zu finden.
    
    Doch Vicky machte es mir nicht leicht. Sie rutschte noch näher auf dem Sofa an mich heran und legte mir den Arm um die Schulter. Den nackten Arm auf meine teils nackte und teils von dünnem Stoff bedeckte Schulter.
    
    Ich wäre beinahe zurückgezuckt, als ihre Gefühle auf mich einströmten. Und die waren ...