Rapunzel 03
Datum: 11.06.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byJoanWilbury
... hängte sie auf. Er zog seine Sweatshirtjacke aus und hängte sie auf.
Selbst die kleinste seiner Bewegungen vibrierte vor Anspannung.
Zum ersten Mal seit er sie... eingefangen hatte, schaute er sie plötzlich wieder an. Sein Blick war immer noch hart, aber nicht mehr kalt.
Jetzt brannte er.
Steifbeinig kam er auf sie zu. Knopf für Knopf öffnete er sein Hemd, riss es sich schließlich ungeduldig vom Leib. Sie folgte dem Kleidungsstück mit den Augen, wie es kurz durch die Luft flog und dann in einer Ecke auf dem Boden landete. Krampfhaft fixierte sie das Häufchen Stoff, um
ihn
nicht ansehen zu müssen. Nur noch in Unterhemd und Jeans stand er vor ihr, so dicht, dass sie seine Hitze fühlen konnte.
Unvermittelt griff er an ihr Gesicht, zwang sie unsanft, ihm in die Augen zu schauen. Verzweifelt versuchte sie, etwas von ihrem Mick darin zu erkennen, wollte ihn stumm darum bitten, mit ihr zu sprechen, aber nicht...
Er ließ sie wieder los. Einen Schritt trat er zurück, seine Augen wurden schmal. Seine Rechte ballte sich zu Faust.
Er holte aus.
Bis in ihren Körper dröhnte es, als er gegen die Wand schlug, zwanzig Zentimeter neben ihrem Kopf. Erst als sie nach Luft schnappte, merkte sie, dass sie in ihrer Furcht den Atem angehalten hatte.
Plötzlich wagte sie es wieder, sich zu rühren, wich ihm mit zitternden Knien aus in Richtung Wohnzimmer. Sein wilder Blick hielt sie fest, er folgte ihr. Gerade als sie dachte, diesmal würde er sie wirklich schlagen, ...
... bog er abrupt ab. Er stürmte geradezu ins Zimmer, hielt auf den Tisch zu. Ein paar Bücher waren darauf, eine halbvolle Flasche Mineralwasser, zwei Gläser, Fernbedienung, Zeitschriften...
Nicht einen Augenblick hielt er in der Bewegung inne. Rücksichtslos fegte er mit dem Arm über die Tischplatte und alles, was sich darauf befand, polterte zu Boden. Jetzt blieb er stehen, starrte wie von Sinnen den Tisch an, packte ihn kurzerhand und warf ihn um, als wäre er so leicht wie Pappe. Mit einem gewaltigen Krachen landete das Möbelstück auf der Seite.
Als nächstes griff er sich einen Stuhl, schmetterte ihn wieder und wieder gegen die Wand, bis er nur noch die Lehne in den Händen hielt. Der zweite Stuhl flog hinterher, büßte fast ein Bein ein.
Inzwischen hockte Tanita im Türrahmen und beobachtete ungläubig, wie Mick wahnsinnig und blind vor Wut nach und nach fast die komplette Einrichtung des Wohnzimmers zertrümmerte. Bücherregal. Sessel. Schrank.
In einer Tür hatte der Schrank eine Glasscheibe, dahinter standen ein paar alte Fotoalben und Andenken aus Urlaubsreisen. Hier hatte es den Anschein, als würde er einen Herzschlag lang innehalten, aber dann siegten Zorn und Hilflosigkeit.
Tanita hatte das Gefühl, die Splitter würden sich in ihre eigene Haut bohren, als seine Faust das Glas durchschlug. Nicht einmal jetzt gab er einen Ton von sich, aber anscheinend reichte es ihm.
Mit hängenden Schultern stand er vor dem Schrank und starrte schnaufend ins Leere, während von ...