Weeslower Chroniken - Teil V - 2008 - Mila - Kapitel 1 Das Familienmädchen
Datum: 16.06.2018,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... verschlafen eine Strähne aus dem Gesicht, dann streckte sie sich wohlig.
„Komm, wir erkunden mal das Gelände, ich zeige Dir alles.“
Sie erhoben sich. Mila sah sich um. Um sie herum hatte es sich noch weiter gefüllt. Ein junges nacktes, noch ganz blasses Pärchen lief an ihnen vorbei und sprang ins Wasser. Vorn spielte eine junge Familie mit kleinen Kindern mit einem großen Plastikball, ein paar ältere Leute spielten Schach unter Schatten spendenden Bäumen. Und alle Leute waren genauso nackt wie sie selbst.
Mila stieg in ihre Flip-Flops. Auf zu Deinem ersten Nacktspaziergang, sagte sie sich, schaute noch einmal an sich herab, als müsste sie sich ihrer Nacktheit noch einmal vergewissern, und folgte Nadine. Sie erkundeten das große, mit vielen einzelnen hohen Bäumen bestandene Gelände, zunächst die Wege durch die Liegewiesen hindurch bis zur leichten Anhöhe, wo ein Beach-Volleyball-Feld lag. Mit jedem Schritt fühlte sich Mila leichter. Hinter einer hohen Hecke lag das Textilbad. An einer Stelle war die Hecke durchbrochen für eine Feuerwehrauffahrt, ein Gitter trennte die beiden Bäder. Auf der anderen Seite spielten ein paar Jungen in T-Shirts und Badehosen Volleyball. Als sie Mila und Nadine erblickten, hörten sie sofort auf, gafften die beiden nackten jungen Frauen an und machten grinsend halblaute Kommentare.
Nadine lächelte nur milde, kommentierte das achselzuckend mit „Jungs halt“ und zog die grinsende Mila mit sich. Die war selbst überrascht, dass sie so ...
... schnell diese Lockerheit im Hinblick auf ihre Nacktheit geonnen hatte, und das in so kurzer Zeit. Von dem Augenblick an, in dem sie sich hier zusammen mit den anderen ausgezogen hatte – oder besser: ausgezogen wurde, war ihre Hemmung, ihre Scheu, sich nackt zu bewegen, mit jeder Minute mehr und mehr verflogen.
Das lag nicht nur an der Gegenwart ihrer Vertrauten Nadine, die ihr zusätzlich Mut gab, sondern auch an der beruhigenden Unaufgeregtheit des Geländes. Hier war es so wohltuend familiär und übersichtlich, dass man sich ohne Badezeug genauso gut wohl fühlen konnte wie mit. Sie gingen zu den Gebäuden, wieder vorbei am Eingang, am Kiosk, am kleinen Laden, an den Umkleidekabinen – wozu gab es die hier?, fragte Mila, woraufhin Nadine nur mit den Achseln zuckte – und schließlich in Richtung Vereinsheim. An ihnen ging ein älterer Mann vorbei, noch angezogen, grüßte nett und plauderte mit Nadine, während Mila schweigend dabei stand. Wie offen ich hier schon so splitternackt herumlaufe, wunderte sie sich. Und kein Blitz fährt hernieder… Wieso hatte ich bloß immer gedacht, ich müsse irgendwas anhaben?! Geht doch auch so.
Die beiden machten kehrt und kamen durch einen wunderschönen, sehr gepflegten Blumengarten, der herrlich duftete, wieder zum Eingangsgebäude zurück. Als sie weitergingen, kam ihnen vom Eingang her ein noch bekleideter Junge mit einer Sporttasche über der Schulter entgegen, der Nadine Bauer höflich grüßte und vor ihnen stehen blieb. Nadine stellte ihn Mila als ...