1. Psycho - familiäre Bande


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Hassels

    ... Rosamundes Gehirn förmlich rattern hören. Sie blieb aber ruhig, ereiferte sich nicht in Verwünschungen. Da war sie mir eine ganze Ecke voraus. Einen Schlachtplan entwickelten wir noch nicht, aber gewisse Auskünfte benötigten wir noch bevor wir uns daran machen.
    
    "Außerdem bekenne ich mich schuldig. Ich habe euch vorhin belauscht. Zunächst war es keine Absicht, aber dann war es nur aufschlussreich. Jetzt weiß ich auch was Du mir beim ersten Gespräch mit dem Zaunpfahl gewunken hast."
    
    "Ach Revilo, ich bin froh dass Du so ehrlich bist. Ich habe Dich hinter der Platane gesehen, aber Fiona hat nichts mitbekommen. Ohne mit Dir Kontakt gehabt zu haben, hast Du viele Wesenszüge geerbt. Und Deine Eltern werden auch nicht ganz schuldlos daran sein. Die würde ich gerne kennenlernen."
    
    "Wie hieß der Lucas denn mit Nachnamen?" Es hatte mich neugierig gemacht und helfen wollte ich Rosamunde ja sowieso.
    
    "Bisego, aber wie es genau geschrieben wird, kann ich Dir aus dem Stehgreif nicht sagen. Das ist fast zwanzig Jahre her, zerstöre bitte keine Familie durch dumme Fragen."
    
    Untergehakt brachte ich sie zum Mittagessen, und setzte mich in den Besucherraum. Nur kurz streckte Fiona ihren Kopf durch die Tür. "Hast Du schon die nächsten Schritte mit Deiner Mutter durchgesprochen?" Da ich nicht sofort wie aus der Pistole geschossen antwortete, blickte Fiona auf ihre Uhr.
    
    "Ich habe ja verstanden dass Du jetzt keine Zeit hast. Wir sind auf dem Weg. Sehen wir uns gleich im Park?" Sie ...
    ... bejahte meine Frage und schon war sie wieder verschwunden. Einem Fachbeitrag bezüglich Vormundschaft, in einem dieser Lifestyle-Magazine, widmete ich meine Aufmerksamkeit.
    
    "Rosamunde ist schon vor die Tür gegangen!" Fiona hatte mich im Vorbeigehen informiert, war aber noch sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt. Erstmals wirkte Rosamunde unruhig, tippelte mehrere Schritte kreuz und quer, als sie mich nicht sofort sah.
    
    "Huhu, hier bin ich!", rief ich ihr entgegen. Diese innere Unruhe hatte ich also auch von ihr, manchmal nervt es mich, aber auch die damit verbundene Zielstrebigkeit war der Wesenszug den ich mein Eigen nenne. Ich hakte Rosamunde unter und wir gingen wieder in den Park.
    
    "Eben ist mir nicht nur ein Licht aufgegangen, es war schon eine ganze Kerzenfabrik. Rosamunde, ich habe eigentlich alle Eigenschaften von Dir. Deine Unruhe hat es mir deutlich gezeigt. Es passt wie eine Pause übereinander. Deine erlernte Selbstbeherrschung ist der einzige Unterschied. Ich hatte nur das Glück es bisher bei liebevollen Eltern ausleben zu dürfen!" Ihr Gesicht strahlte heller als die Sonne. Sie nahm meine beiden Hände in ihre.
    
    "Spürst Du das. Revilo, ich habe nur auf Dich gewartet. Du bist nur früher erschienen als ich erwartet hatte. Fiona hat Feierabend, bring sie Heim und lauf nicht vor Dir selbst davon." Sie drückte meine Hände ganz fest. "Nun geh schon."
    
    Im Bus stellten wir so etwas wie einen Plan auf. Einen Anwalt der sich mit Familien- Erb- und Sozialrecht auskennt ...
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