1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... der Schritte entfernte sich wieder, wahrscheinlich gingen sie in die von ihm aus abgewandte Richtung des Ganges.
    
    Der andere Teil kam jedoch eindeutig weiter auf sie zu, er hasste sich bereits schon jetzt dafür, was er gleich gezwungen war zu tun. Ein Ziel zu beseitigen war eine Sache, mehrere völlig Unschuldige jedoch eine ganz Andere. Es war nicht richtig, mit nichts moralisch erklärbar und dennoch konnte er nichts anderes tun. Er wurde zum töten ausgebildet, was hatte er erwartet?
    
    Seitdem er um Coras Liebe wusste, und damit auch um seine, war jedoch ein wichtiger Aspekt ins Wanken geraten, dieser kam jetzt zum Tragen. Hätte ihn an jenem Tag damals Alwen nicht ihn und Cora aufgenommen, diese Männer müssten nicht ihr Leben lassen Er hätte selber anstatt von Alwen Schutz bei der Armee suchen können, dann würde er nun auf der anderen Seite stehen. Viele hatten eine Familie, eine Frau die sie liebte. Indem er die Wachen tötete, tötete er jemand anderen mit. Jemanden, der nichts mit dem zu tun hatte, der einfach nur dem Ruf der Liebe gefolgt war und dafür sollte er nun büßen.
    
    Er wusste, dass er die Wachen nicht einfach so würde töten können, falls sie wirklich in das Zimmer kamen und das würden sie unweigerlich tun. Cora stand in unveränderter Haltung da, beinahe wunderte er sich über ihre Kaltherzigkeit, für einen kurzen Moment schien sie von einem eisigen Windhauch umgeben, der sämtliche Gefühle ausblendete und andere ebenfalls zu gefühlslosen Monstern machte.
    
    Dann ...
    ... sah er sie wieder als die erhabene Assassinin, die sie war. Sie tat das was notwendig war, dafür sollte er ihr danken. Sie war schon immer stärker als er gewesen, jetzt spürte er wie er unter der Last der Gefühle zusammenbrach. Warum hatte nicht einfach alles wie geplant laufen können? Niemand Unschuldiges hätte sterben müssen und er könnte sie wieder in den Armen halten, ganz nah bei sich, könnte ihre Wärme spüren und sich getragen von der Kraft der Liebe zurücksinken lassen.
    
    Wie automatisch ließ er seinen Dolch wieder in die Scheide zurücksinken, begleitet von einem beinahe unhörbaren metallischen Schaben. Cora blickte kurz über ihre Schulter zurück, er schüttelte nur leicht seinen Kopf. Es war ein Fehler das wusste er, sie hatten sich geschworen ihre Gefühle während dieses Auftrags auszublenden, er hatte es nicht geschafft und erhielt dafür nun die Rechnung.
    
    Draußen hörte er einen Aufschrei, die Wachen hatten das aufgebrochene Fenster entdeckt. Der eisige Hauch des Todes kam unaufhörlich näher und er wusste, dass er nichts dagegen würde tun können. Vor vielen Jahren hatte es angefangen heute würde es enden. Für immer.
    
    Nur langsam wurde sein Sichtfeld wieder klar, sein Kopf schien auf dreifache Größe angewachsen zu sein. Es schien beinahe unmöglich, dass seine Schultern ihn trugen. In seinen Händen lag ein rotes Schwert, einen Moment wunderte er sich über die ungewöhnliche Farbe, bis er bemerkte, dass es Blut war. Es lief von dem Schwert über seine Hände, bildete ...
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