1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... ein dünnes Rinnsal, das jedoch langsam versiegte.
    
    Er ließ seinen immer klarer werdenden Blick über den Boden wandern, er hatte dieselbe Farbe wie das Schwert. Mehrere Männer lagen auf dem Boden, In einfacher Rüstung, als hätten sie sich in einem plötzlichen Anfall von Müdigkeit schlafen gelegt. Das einzige was diesen Gedanken störte, war, dass alle an mindestens einer Stelle einen großen roten Fleck an ihrer Rüstung aufwiesen.
    
    In der Mitte des Raumes stand ein übergroßes Bett, dessen weiße Vorhänge bildeten einen beinahe hohnvollen Kontrast zu dem, was hier eben passiert war. Das Schwert ließ, er einfach aus der Hand gleiten, er würde es nicht mehr benötigen.
    
    Hinter sich hörte er ein leises Wimmern, ein weiterer der das Leid beklagte. Es war in einer so hohen Stimmlage, dass es unmöglich von einem Mann ausgehen konnte, er sah keinen Anlass, das Schwert vom Boden wieder aufzuheben, es handelte sich also nicht um eine Wache.
    
    Langsam drehte er sich um und erblickte eine Frau, die sich an eine der Wände stütze um nicht umzufallen. Sie war hübsch, ihr kupferfarbenes Haar hatte wahrscheinlich einmal im Sonnenlicht geglitzert, jetzt war es unordentlich durcheinander geworfen. Er sah die Spuren von Tränen, die aus ihren Augen gequollen waren, mittlerweile waren sie jedoch ausnahmslos versiegt.
    
    „Sie waren unschuldig..." Seine Stimme war unsicher, jedes einzelne Wort hallte in seinem Kopf tausendfach wieder, es gab kein Entkommen. Die Frau, Cora, wie ihm nun endlich ...
    ... bewusst wurde, rang sich ein Nicken ab, wich seinem Blick jedoch aus.
    
    Er ging vorsichtig auf sie zu und zog sie in seine Arme. Im ersten Moment unternahm sie einen leichten Versuch ihn abzuwehren, ließ die Berührung dann jedoch zu. Ihre Nähe tat gut, es gab nichts heilsameres, als sie einfach bei sich spüren zu können. Jeder einzelne ihrer Herzschläge wurde von seiner Brust aufgenommen, es war der Rhythmus seines Lebens. Sie gab den Takt vor, ein unaufhörliches Schlagen, er konnte nicht einfach aufgeben.
    
    Ihr heißer Atem strich über seinen Nacken und hinterließ beinahe schmerzhafte Verbrennungen. Er wusste, dass sie beide all diese Leben ausgelöscht hatten, mit jedem Toten noch ein zweites, eventuell sogar noch mehr.
    
    Um die Gilde zu schützen, eine Institution, der ihnen beiden den wichtigsten Teil des Lebens vorenthalten hatte und für immer gegen ihre Liebe vorgehen würde, hatten sie Menschen getötet, Unschuldige, die nie etwas davon auch nur geahnt hatten.
    
    Langsam befreite sich Cora wieder aus seiner Umklammerung, nur widerwillig löste er seine Umarmung. „Wir sollten gehen...", sagte sie, es klang wie ein Todesurteil. „Versuche dich wenigstens für einen Moment wieder zu besinnen. Blende alles aus, so wie wir es gelernt haben." Er spürte, wie schwer ihr diese Worte fielen, in ihr tobte ein schrecklicher Krieg, an ihren Händen klebte Blut. Blut, dass sie beide nie mehr würden vergessen können.
    
    „Was passiert danach? Macht es einen Unterschied?" Seine Worte trugen ...
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