1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... Tritt in den Solarplexus abwehren, stoppte jedoch gerade noch rechtzeitig, als er in das feixende Gesicht von Cora blickte.
    
    Irgendwann würde ihre Angewohnheit, ihn überfallartig zu begrüßen schief gehen, doch dies dachte er nun bereits seit über 5 Jahren, nachdem sie ihn das erste Mal auf diese Art und Weise in eine Ecke gezogen und ihm ihre Hand wie einen Dolch an die Kehle gehalten hatte. Immer wieder machte sie sich darüber lustig, wie leicht es wäre, ihn ohne großes Aufsehen umzubringen, wenn ihn jemand mal wirklich ernsthaft loswerden wollte.
    
    Auch diesmal schüttelte sie lächelnd leicht den Kopf, als wollte sie ihm zeigen, dass sie ihm deutlich überlegen war. Bevor er sich jedoch beschweren konnte, zog sie ihn am Oberarm zu sich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Wie das erste Mal als sie sich geküsst hatten, schoss ihm ihre Berührung wie ein elektrischer Schlag durch sämtliche Glieder, in ihm wurde ein mächtiges Feuer entzündet.
    
    Er ließ den Dolch, den er immer noch in der Hand hatte wieder in der Scheide verschwinden und zog sie ungeachtet der Möglichkeit entdeckt zu werden zu sich. Sein Kuss war überschwänglich, aber voller Leidenschaft. Es tat ihm unendlich gut, sie endlich wirklich bei sich zu wissen, spüren zu können, dass sie ihn liebte.
    
    Sie ließ es einen Moment lang zu, löste sich dann jedoch wieder von ihm. „Nicht hier und nicht jetzt... Du weißt wie gefährlich es ist. Ich weiß wie schwierig es ist, aber so ist es nun Mal. Die Gilde ist unser ...
    ... Leben, hat seit unserer Kindheit uns beschützt und gelehrt. Wir dürfen ihre Regeln nicht so einfach missachten..." Ihre Stimme war sanft, mitfühlend. Sie hatte jedoch wieder ihr leicht ironisches Lächeln aufgelegt, in dem dazu passenden Tonfall beendete sie ihren letzten Satz: „...jedenfalls nicht, wenn wir dabei erwischt werden könnten. Komm, wir sollten mal in der Gilde nachfragen, ob wir unseren Lohn bekommen, ich bin im Moment etwas knapp bei Kasse."
    
    Ganz entgegen dem, wie sie es gelernt hatten, machte sie sich schlendernd auf den Weg zum Gildenhaus und strahlte eine Fröhlichkeit, die ihm angesichts dessen, wie viele Menschen in den letzten Stunden durch ihre Hand gestorben waren seltsam schien. Es passte nicht zu ihr, die Toten derart zu verhöhnen, obwohl sie grundsätzlich fast alles mit einer gut gelaunten Grundstimmung anging.
    
    „Was soll das? Du weißt was passiert ist... Es ist respektlos!" In seiner Stimme schwang ein wenig Ärger mit. Auch wenn Gefühle bei Aufträgen grundsätzlich ausgeblendet wurden, war eine solche Verhaltensweise nicht üblich und auch normalerweise nicht geduldet.
    
    Bevor sie antwortete blieb sie stehen, ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. Sie klang niedergeschlagen. Allein aus diesem Grund ärgerte er sich bereits schon über sich selbst. Er sollte froh sein, wenn sie die Ereignisse immerhin vergessen konnte, seine Art daran beinahe zu verzweifeln war schließlich auch keine Alternative. „Du hast recht, aber ich habe mir vorgenommen, das wenigstens ...
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