1. Assassins' Sins Ch. 02


    Datum: 21.02.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... bis Morgen früh auszublenden. Dann können wir gerne darüber reden, wenn ich im Moment jedoch allzu sehr darüber nachdenken würde, würde ich zusammenbrechen. Den Toten ist nicht geholfen, wenn wir unser Werk nicht weiterführen können, dann wären sie wirklich umsonst gestorben..." Er nickte, nahm sich trotzdem vor, das Angebot mit ihr Morgen darüber reden zu können anzunehmen. Er benötigte jemanden der ihn verstand, um all dies verarbeiten zu können, um mit sich selbst wieder ins Reine zu kommen.
    
    Als sie aus durch das Stadttor hinaus auf die Felder gingen, fühlte er eine scheinbar tonnenschwere Last von sich abfallen. Die Gilde war seinem Antrag, für eine Woche die Stadt zu verlassen ohne Einwände nachgekommen, angesichts der Tatsache, dass der Tod Theodors weitreichende Folgen haben würde und sie deshalb in der nächsten Zeit ohnehin nur die Aufgabe gehabt hätten, möglichst ungesehen zu bleiben, um die Position der Gilde nicht noch nachträglich durch eine Verhaftung zu schwächen.
    
    In den Wäldern vor der Stadt kannten sie sich aus, als Kinder hatten sie oft dort gespielt, da sie dort vollkommen ungestört bleiben konnten. Manchmal hatten sie sogar im Wald übernachtet, als die Zeit ohne einen Erwachsenen in der Nähe noch spannend und aufregend gewesen war. Sie hatten sich kleine Zelte aus Ästen gebaut, hatten sich gemeinsam darin Geschichten über böse Wölfe und mächtige Baumungeheuer erzählt und die Sterne gezählt, die sich durch das löchrige Dach der selbst errichteten ...
    ... Zelte immer noch problemlos erkennen ließen. Es war eine Zeit der Freiheit gewesen, damals, als sie die Stockkämpfe, mit denen sie langsam auf die Wirklichkeit vorbereitet wurden, noch lustig fanden und für ein einfaches Spiel gehalten hatten.
    
    Ohne ein Wort wussten sie beide, dass sie diesen Ort wieder besuchen würden, er würde für die eine Woche alles bieten, was sie benötigten. Ein paar Laibe Brot hatte sie aus der Stadt mitgenommen, frisches Wasser aus dem Bach und Beeren gab es im Wald in größerer Zahl, als sie in einem ganzen Leben essen könnten.
    
    Als sie die Lichtung betraten, stoppte er ehrfürchtig. Sie war nicht groß, maß vielleicht 50 Schritt im Durchmesser, doch es war mehr als genug Platz für all ihre Träume gewesen. „Was ist?", fragte sie, als sie in der Mitte angekommen war und sich zu ihm umdrehte. „Nichts, es ist nur... Dieser Ort birgt viele Erinnerungen."
    
    Während er dies sagte, betrachte er sie im Licht der untergehenden Sonne. Sie stand genau so, dass ihr Profil perfekt beleuchtet wurde, sie sah aus wie eine der Feen, über die sie in Kindertagen immer erzählt hatten, nur dass ihr Umriss beinahe noch verführerischer leuchtete. Für die Woche im Wald hatte sie ihr dunkles Assassinengewand abgelegt und gegen ein bürgerliches ausgetauscht. Es war einfach geschnitten und doch betonte es ihre Figur perfekt so, dass sie unglaublich attraktiv wirkte, jedoch von einem geheimnisvollen Schleier umhüllt schien.
    
    „Komm, es wird bald dunkel und wir sollten uns ein ...
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