Assassins' Sins Ch. 02
Datum: 21.02.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... Zum ersten Mal wusste er, dass er sich nicht ausnahmslos auf seine Aufgabe würde konzentrieren können. Doch er musste es schaffen, es gab keine andere Möglichkeit.
Gespannt wie eine Bogensehne saß er auf dem Fenstersims vor dem Zimmer von Theobald. Jede Sekunde konnte jemand um die Ecke auf der Straße biegen, und obwohl er unsichtbar wie ein Schatten war, war die Möglichkeit, dass er entdeckt wurde nie ganz ausgeschlossen.
Bis hierhin war längst nicht alles so glatt gelaufen, wie er es sich erhofft hatte. An seinen Händen klebte heute Nacht schon bereits das Blut von zwei Wachen, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren, als er über die hintere Begrenzungsmauer des Anwesens geklettert war.
Eigentlich hatte seine Position oberhalb des Sichtbereichs gelegen, doch die beiden hatten an diesem Abend wohl offensichtlich schon eine Menge Bier getrunken, sie unterhielten sich angeregt und einer von ihnen hatte auf etwas am Himmel gedeutet. Der andere war seinem Blick gefolgt, wobei seine Position für einen kurzen Moment direkt vor seinen Augen lag. Die Augen des Mannes hatten sich erschrocken geweitet, als er ihn erblickte, sein Mund hatte sich geöffnet um Alarm zu schlagen. Bevor jedoch ein Ton diesen verlassen hatte, steckte ein Dolch in seiner Kehle und eine Sekunde später im Rücken des zweiten. Es war unumgänglich gewesen, sonst wäre für die ganze restliche Nacht das Anwesen in komplettem Aufruhr gewesen.
Routinemäßig hatte er die beiden Leichen ...
... so hinter einem Busch verstaut, dass man sie erst am Morgen finden würde, ein erfreulicher Umstand waren solche Zwischenfälle jedoch niemals. Diese beiden konnten nichts für das, was ihr Herr tat, sie waren einfach nur ihrer Arbeit nachgegangen.
Aus dem Augenwinkel sah er ein kurzes Aufblitzen, Coras Zeichen, dass die Straße frei von Passanten war und die restlichen Wachen vorerst nicht an seiner Position vorbeikommen würden. Er ließ kurz das Keckern eines Eichhörnchens hören, als Zeichen, dass er verstanden hatte und nun damit beginnen würde, sich Zugang zum eigentlichen Haus zu verschaffen.
Ein eiserner Verschluss hielt die beiden Fensterläden zusammen, welchen er nun mithilfe seines Dolches vorsichtig öffnete. Immer wieder hatte er sich gefragt, warum diese Verschlüsse, wenngleich sie nur ein simpler Verschluss vor dem eigentlichen Fenster waren, nicht deutlich stabiler und mithilfe eines Schlosses gesichert waren. Jedenfalls war es so ziemlich einfach mit ein wenig Geschick die Fensterläden von außen zu öffnen, das größte Problem stellte mehr das Aufmachen an sich dar, wenn man auf dem Fensterbrett davor saß.
Er öffnete sie demnach ohne vor größere Probleme gestellt zu werden, dahinter sah er jedoch, warum es jedenfalls in diesem Fall unnötig gewesen war, die Fensterläden mit einem Schloss zu sichern. Ein Gitter aus dicken Eisenstangen war vor dem Fenster angebracht, so dass man dort problemlos hindurchgreifen konnte, ein Mensch passte dort jedoch nicht durch. ...