1. Wenn die Nachtigall erwacht 04


    Datum: 19.06.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... wenn man sich den Aufnahmebedingungen einer Elitetruppe unterwarf, oder der Job machte einen kaputt.
    
    Über Miriams Gesicht huschte ein Lächeln, als sie sich an eines von Gregs Komplimenten erinnerte. Er hatte ihr gesagt, dass sie eine von ihnen wäre, weil sie mindestens genau so kaputt sei. Damals hatten sie einen roten Cerebrat in der Wildnis von Südafrika zerstört. Aber der dort vorherrschende Volksstamm hatte mitbekommen, dass Miriam nicht die weiße Frau war, die sie vorgab zu sein. Obwohl Miriam diesen Menschen geholfen hatte, begannen sie eine gnadenlose Jagd auf die Blaue Königin. Dabei geriet auch Greg unter Beschuss. Er hätte sich ergeben können und währe unbescholten davongekommen, aber er kämpfte für die Blaue Königin. Er riskierte sein Leben, bis sie den Sammelpunkt gemeinsam erreichten und von einem Hubschrauber aus dem Gebiet gebracht wurden.
    
    Mit der Gewissheit, Greg jetzt gleich zu besuchen, sprang Miriam vom Sofa auf und eilte in ihr Schlafzimmer. Auf dem Weg dahin nahm sie ihre menschliche Erscheinung an.
    
    ‚Gehst du wieder weg?', fragte V'nyx der IV., als sich Miriam in ihre Motorradklamotten zwängte.
    
    »Ja«, antwortete Miriam spitz und zog den Reißverschluss zu.
    
    ‚Ich habe Hunger!', sagte V'nyx der IV. anklagend.
    
    »Schon wieder?«, fragte Miriam genervt. Sie wusste mittlerweile, dass der Cerebrat tagelang ohne Sperma auskommen konnte. Allerdings war er auf sie angewiesen und es war verständlich, dass er lieber zu viel forderte als einmal leer ...
    ... auszugehen.
    
    ‚Warum hast du keine Drohnen, das würde einiges erleichtern?'
    
    Miriam ging vor der Blüte in die Hocke und schaute sie böse an: »Keine Drohnen! Du kennst die Regeln: Wir verhalten uns absolut defensiv!«
    
    'Warum hast du deine ehemalige Königin getötet, wusstest du nicht, dass auf einem Planeten mehrere Königinnen friedlich koexistieren können?'
    
    »Ich musste es tun, sonst hätte sie mich getötet«, antwortete Miriam knapp. Eine kleine Wurzel schlang sich um Miriams Zeigefinger, als suchte sie verzweifelt Halt in dieser, für sie unbekannten, Welt. Miriams Gesichtszüge blieben hart. Die Wurzel zog sich schüchtern zurück.
    
    »Ich gebe dir noch eine Ration, aber damit musst du ein paar Tage auskommen«, sagte Miriam und holte ein Fläschchen aus dem stickstoffgekühlten Behälter, schob es in das Auftaugerät und wartete mit wippender Fußspitze. Als das Gerät piepste, nahm Miriam das Fläschchen kippte den Inhalt in ihren Mund und eilte zu V'nyx dem IV. Gierig schob sich der Blütenstempel zwischen ihre Lippen und sog das Sperma auf. Die Blütenblätter waren bereits so groß, dass sie Miriams Gesicht gänzlich bedeckten.
    
    ‚Wann willst du mir den roten Cerebrat endlich vorstellen?', fragte V'nyx der IV.
    
    »Am liebsten niemals!«
    
    ‚Ist es ein Cerebrat deiner ehemaligen Königin?'
    
    »Ja!«
    
    'Du hast Angst vor deiner eigenen Art', stellte V'nyx der IV. resigniert fest.
    
    »Ich werde dich nicht mit einem roten Cerebrat bekannt machen. Außerdem habe ich heute keine Zeit und bin ...
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