1. (M)ein Leben Revue passieren lassen


    Datum: 07.04.2021, Kategorien: Transen Autor: bysantorlm

    ... das Umfeld erkunden. Mir wurde bewusst, wie schön Deutschland eigentlich ist. Ja, hier kann man es aushalten und für mein Eintauchen in die weibliche Welt ideal. In Mädchenkleidung Fahrrad zu fahren war kein Problem. Selbst die Spazierwege waren nicht überlaufen und am Rande der Seen absolut romantisch. Ich sagte leise zu meiner Mutter. Ich wünsche mir, dass du mich über die „Schamschwelle" bringst, so dass ich mich traue, hier glücklich in Rock und Bluse, oder sogar im verspielten Sommerkleid spazieren zu gehen.
    
    Kitschig, kitschig: ich bin dabei die totale Symbiose zwischen zwei Menschen zu beschreiben, nämlich zwischen meiner Mutter und mir. Es war aber auch so. Ich freute mich darüber, wohl hier mein Leben Richtung Weiblichkeit zu verändern -- wie weit wird sich zeigen, zumindest würde ich das Leben als Mädchen erlernen und mich so zu kleiden. Und auch meine Mutter freute sich auf dieses neue Leben und betrachtete das als Abschluss zu ihrer missglückten Ehe. Und die Aussicht, die nächsten 6 Jahre, bis ich 20 bin (mal sehen was dann kommt), möglicherweise als Mutter und Tochter zusammenzuleben bewegte auch sie.
    
    Der Urlaubsalltag begann. Im Speisesaal wurde uns ein schöner großer Tisch mit Aussicht auf den See zugewiesen mit dem Hinweis, dass morgen zwei Personen dazukämen. Wir dachten: kein Problem, wenn diese Leute nett sind, hat man was zu quatschen, kann ggf. zusammen Karten spielen o.ä. Später überlegten Mutter und ich, wie wir denn mein weibliches ...
    ... Klamottenproblem lösen könnten. Ach, vielleicht ist es auch ganz gut so, in ganz kleinen Schritten fällt mir eine Umstellung in der Öffentlichkeit sicherlich leichter. So selbstsicher bin ich nun doch nicht und ich schäme mich schnell, wenn meine Mutter und ich die Situation nicht vollständig unter Kontrolle haben. Grins: vielleicht sind unsere Tischnachbarn alt und kurzsichtig und kriegen nichts mehr mit.
    
    Aber es kam völlig anders. Am nächsten Abend wurden uns unsere neuen Tischnachbarn vorgestellt. Familie Scholz, eine attraktive Mutter (35 J) mit einer lebhaften hübschen Tochter (14 J) namens Sandra. Altersmäßig passte das zwar zu 100%, schmiss aber alle Überlegungen von Mutter und mir über den Haufen. Frau Scholz lächelte bei der Vorstellung und meinte, die Dame der Rezeption hätte gesagt, dass an diesem Tisch zwei Damen säßen, aber ich glaube, dass hier ein junger Mann sitzt, oder? Aber macht nichts, ich glaube wir werden schon zurechtkommen. Während der ganzen Zeit hatte mich Sandra ausgiebig gemustert. Sie plapperte unbeschwert los, ja, ja das ist ein Junge, aber ich muss zugeben für einen Jungen ziemlich hübsch. Der hat ja tollere Haare als ich. Wenn wir uns ein bisschen anstrengen kriegen wir den auch als Mädchen hin. Die beiden Mütter lachten sich schlapp. Mir hatte es die Sprache verschlagen.
    
    Der Abend verlief harmonisch ohne besondere Vorkommnisse. Auch nächsten Morgen beim Frühstück haben wir uns weiter bekannt gemacht. Jede Partei hatte ihr eigenes Programm, aber wir ...
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