1. Zwei vom gleichem Schlag Teil 02


    Datum: 02.06.2021, Kategorien: Schwule Autor: byMykra_regis

    ... gut. Ich ... ich bin nur ..." Er holte hörbar tief Luft. „Dass du mir heute helfen musstest ... ich hätte das allein klären müssen. Ich bin erwachsen, zum Teufel. Ich kann mich selbst wehren. Ach, es ärgert mich, dass ich so ein Schwächling bin."
    
    Jerome schüttelte den Kopf: „Es muss dir nicht peinlich sein. Schau dich doch um, unser Haus, diese Wassermühle. Du hast das alles organisiert, du hast den Papierkram und die Gespräche erledigt und mit Vater das Finanzielle geregelt."
    
    „Ach was ..."
    
    „Wenn ich das hätte machen müssen, würden wir unter einer Brücke wohnen!"
    
    „Hey, von uns beiden sollte nur einer die Scherze machen", beschwerte sich Rafer und versuchte ein Lächeln. Jerome erwiderte es und knuffte ihn sanft in die Seite.
    
    „Ich habe kein Problem dir zu helfen. Du hilfst mir ja auch. Du bist mein Arzt, wenn es mir nicht gut geht, du bist deutlich redegewandter und erfahrener in so vielen Dingen. Ich bin lediglich gut im Kämpfen."
    
    „Wie man sieht, ist es durchaus hilfreich", sagte Rafer schwärmerisch.
    
    „Drei gegen einen ist unfair."
    
    „Du hast es ja auch geschafft."
    
    „Ich hab mein Leben lang nichts anderes gemacht", sagte Jerome bitter. „Schon als Kinder haben sie uns im Militärinternat drauf getrimmt. Einen anderen Vampir in meinem Alter damals, ich war etwa elf Jahre alt, haben die zwei Unteroffiziere bis aufs Blut verdroschen, weil er beim harten Training in Tränen ausgebrochen ist."
    
    Er pausierte und Rafer schaute überrascht zu ihm hoch. Das hatte ...
    ... er ihm noch nie erzählt, überhaupt sprach er betont wenig von seiner Vergangenheit im Militärinternat.
    
    „Ich hab es nur mit angesehen, aber glaub mir, ich hatte Panik davor, dass es mir genauso geht, wenn ich nicht spure..."
    
    Schweigend nickte Rafer und schluckte einen dicken Kloß runter. Offensichtlich hatten sie beide Geheimnisse, über die sie lieber nicht sprachen.
    
    „Du sollst nicht denken, dass ich ein ... ein Mobbingopfer bin", sprudelte es dann aus Rafer heraus und er errötete. „Ich bin stark. Ich bin kein Opfer."
    
    Jerome drückte Rafers Kopf an seine Brust und neigte sich zu seiner Stirn, um ihn zu küssen.
    
    „Du bist vor allem sehr stolz. Ist doch schon gut."
    
    „Hm."
    
    Rafer lächelte schief und nestelte nervös an seinem Hemdkragen.
    
    „Danke. Danke für heute. Du hast mir im wahrsten Sinne den Arsch gerettet."
    
    Jeromes Augen blitzten auf.
    
    „Weil dein Arsch schließlich mir gehört."
    
    „Ach ja?", fragte Rafer, stand auf und entgegnete Jeromes Blick trotzig.
    
    „Klar. Wenn dich hier irgendjemand verprügelt und demütigt, dann bin ich das. Ich und niemand sonst."
    
    „Na, was ist mit meinem Mitspracherecht?", fragte Rafer, der langsam seine Laune wiederfand und breitete die Arme aus.
    
    Mit einer schnellen Bewegung packte Jerome ihm an den Hintern und kniff hinein.
    
    „Hmmm", machte er und lächelte. „Du bist mein Spielzeug. Ich nehme dich einfach. Keine Diskussion."
    
    „Pah", hauchte Rafer nervös, knöpfte sich zwei Hemdknöpfe auf und strich sich die Haare aus der ...
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