1. Zwei vom gleichem Schlag Teil 02


    Datum: 02.06.2021, Kategorien: Schwule Autor: byMykra_regis

    ... man sich an jemandem vergreift, der schwächer ist als man selbst, was?"
    
    „Es war nicht böse gemeint", stotterte Gero.
    
    „Ja, das war nur scherzhaft gemeint!"
    
    Jeromes Blick blieb kalt und unbarmherzig. Dann packte er Taquiné am Hals und zerrte ihn auf die Füße, dass dieser keuchte.
    
    „Ist das so?", fragte er gepresst. „Also mir würde es richtig viel Spaß machen, dir jetzt das Genick zu brechen. Und den da zu kastrieren. Ich hab da richtig Bock drauf."
    
    „Nein!", flehte Taquiné keuchend. „Es tut uns Leid! Wir machen es nie wieder!"
    
    „Nie wieder", rief auch Gero.
    
    Jerome ließ Taquiné wieder los und er fiel wie ein Stein zu Boden.
    
    „Ihr ändert ja schnell eure Meinung. Ich war noch viel zu freundlich." Er ging in die Hocke und blickte die drei eindringlich mit seinen blauen Augen an. „Ich kenne euch jetzt. Alle drei. Ich werde euch überall wiedererkennen. Und überall finden. Ein einziges Wort von Rafer. Wenn ihr ihn auch nur schief anguckt oder beschimpft ... und ich komme wieder. Und dann lasse ich euch nicht so davon kommen."
    
    Deutlich sah man an Jeromes Stirn eine Ader pochen, als er weitersprach: „Beim nächsten Mal ... schlag ich euch nicht zusammen. Beim nächsten Mal foltere ich euch." Er sprach immer leiser, die letzten Worte hauchte er nur noch, aber so deutlich und mit solcher Schärfe, dass alle drei Vampire vor ihm zu schwitzen begannen. Keiner hatte Zweifel, dass Jerome es todernst meinte.
    
    Er stand wieder auf: „Jetzt haut ab."
    
    Das brauchte er ...
    ... ihnen nicht zweimal sagen, mit unsicheren Bewegungen rappelten sie sich hoch und humpelten eilig von dannen, um schnell hinter einer Kurve zu verschwinden. Auf dem Boden, wo sie gesessen hatten, blieben noch zahlreiche Blut- und Speichelspuren.
    
    Erst jetzt hellten sich Jeromes Gesichtszüge wieder auf und er ging zu Rafer, der benommen in seinem Spind lehnte, wie gelähmt von der Szene vor ihm. Er half ihm hoch.
    
    Peinlich berührt zog Rafer sich wieder die Unterhose und den Rock hoch und klopfte seine staubigen Kleider kurz ab.
    
    „Alles in Ordnung?"
    
    „Ja", sagte Rafer leise. Er wagte nicht Jerome in die Augen zu sehen, obwohl er ihm eigentlich sehr dankbar war.
    
    Jerome spürte Rafers Unsicherheit und wagte nicht etwas zu sagen. Schweigend betrachtete er, wie dieser seine Sachen zusammensortierte und dann den Spind abschloss.
    
    „Nachhause?", fragte Jerome.
    
    „Unbedingt."
    
    Am gleichen Tag, später am Abend saß Rafer, noch immer ungewöhnlich still, in ihrer Wohnküche am Tisch. Ein Glas Blutwein in der Hand, von dem er jedoch nur wenig trank, den Blick starr in die Leere vor ihm gerichtet. Nicht einmal Hunger hatte er bisher gehabt. Jerome wusste nicht ganz mit der Situation umzugehen, so etwas war nicht seine Stärke, denn er hatte es nie gelernt, doch schließlich trat er neben ihn und berührte ihn an der Schulter. Rafer blickte auf, Jeromes Blick war eine Mischung aus Besorgnis und Aufmunterung. Als Rafer den Blick wieder senkte, begann er endlich zu sprechen: „Mir geht es ...
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