1. Zwei vom gleichem Schlag Teil 02


    Datum: 02.06.2021, Kategorien: Schwule Autor: byMykra_regis

    ... gegen drei auf einmal kann ich nichts machen."
    
    „Feige Hunde!", rief Jerome und schlug sich mit einer Faust in die Handfläche. „Das hört mir auf!!"
    
    „Ich kann nichts machen", sagte Rafer resigniert und rückte verlegen seine Brille zurecht.
    
    „Du vielleicht nicht. Ich schon. Wie heißen sie? Wo triffst du sie?"
    
    „Hey, nein! Ich bin erwachsen, ich regle das alleine."
    
    „Das sehe ich, wie du das alleine regelst!", donnerte Jerome mit tiefer Stimme und schubste Rafer ein kleines Stück nach hinten.
    
    „Für was hältst du mich, einen Schuljungen?! Es ist meine Sache! Halt dich da raus!"
    
    „Ich hab dich was gefragt!"
    
    „Hörst du, was ich sage?!"
    
    Jerome packte Rafer am Kragen und presste ihn mühelos gegen den Türrahmen, dieser ächzte als sein Hinterkopf gegen das Holz prallte.
    
    „Wann siehst du diese Typen das nächste Mal?", fragte er nochmals, leise und dunkel.
    
    „Ach ... ich ... morgen bin ich in der Praxis. Vermutlich also am Donnerstag, wenn ich wieder in der Uni bin, nach dem Nachmittagsseminar."
    
    „Wann?"
    
    „Das endet gegen 15:45 Uhr ... sie kommen dann meistens zu meinem Spind im Westgebäude der Fakultät, wenn ich meine Sachen sortieren will."
    
    „Mehr wollte ich nicht wissen."
    
    „Hör auf damit! Erstens ist das meine Sache und zweitens sehen wir auch zu zweit gegen drei alt aus!"
    
    „Ha, ha!" Jerome lachte schallend und ließ Rafer so unerwartet los, dass dieser beinahe hinfiel. Dann ließ er seine Fingerknöchel knacken und grinste böse. „Abgesehen von unserer ...
    ... kleinen Prügelei damals, hast du mich noch nie ,richtig' kämpfen gesehen. Als ob mir, einem ausgebildeten Offizier, drei traurige Gestalten irgendwas anhaben könnten."
    
    „Sie sind zu dritt", wiederholte Rafer stur.
    
    „Lass sie zu fünft sein. Oder zu sechst. Spielt keine Rolle. Ich verpasse Ihnen eine Lektion, die sich gewaschen hat."
    
    Rafer sah nicht begeistert aus, seine Wangen röteten sich verlegen. Eigentlich wollte er keine Hilfe, er war zu stolz zuzugeben, wenn er Probleme hatte.
    
    „Das sind ... nur irgendwelche Arschlöcher. Nichts Großartiges ..."
    
    „Wenn ich mit denen fertig bin, sortieren sie dir bis zum Ende des Studiums den Spind ein. Verlass dich drauf." Ebenso unerwartet wie gerade, packte Jerome seinen Bruder am Hals und drückte zu, dieser blickte ihn verwirrt an.
    
    „Hey ..."
    
    „Ich bin der einzige, der dich verprügelt. Ich ganz allein. Und das auch nur zu unser beider Lustgewinn. Merk dir das."
    
    Am folgenden Donnerstag konnte Rafer sich nicht aufs Seminar konzentrieren. Normalerweise war er aktiv im Unterricht, diesmal schwieg er komplett still und behielt nichts von dem durchgenommenen Stoff. Seine Gedanken waren woanders. Seit vorgestern hatte Jerome nichts mehr zu der Problematik mit den drei Kommilitonen von Rafer gesagt. Würde er seine Androhung wahrmachen? Oder hatte er alles längst vergessen? Vielleicht ließen die drei ihn ja auch heute ausnahmsweise in Ruhe? Er seufzte tief und schüttelte den Kopf. Nein, eher nicht. Sie hatten jetzt ihr Opfer ...
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