1. Nachbarn 5 - Abendessen mit Tom ...


    Datum: 03.06.2021, Kategorien: Erstes Mal Reif Autor: AlexanderVonHeron

    ... Theke, die an die Küche direkt angrenzte. Dort, wo ich mein Reich aufgeschlagen hatte und den Cocktailmixer, den Gin, den Martini und einige wenige Ingredienzien verwaltete.
    
    Die beiden saßen so eng nebeneinander und doch so getrennt, dass ich den Eindruck hatte, sie brauchten unbedingt einen Anstoß. Einen Kick quasi, auf das sich etwas anderes bewegen würde als das Eis im Glas, das klimperte und schmolz.
    
    »Julia phantasiert über dich, weißt du?«, sprach ich relativ trocken, wohl nicht ganz so wie der Martini, den ich natürlich schüttelte und nicht rührte, auf dass es noch cooler wirkte. Ich kam mir ja schon gleich vor wie null-null-sex, wäre mir ein weiterer eher dummer Witz eingefallen, den ich somit unterließ. Aber meine innere Nervosität konnte ich damit leicht ablegen.
    
    Meine Frau schluckte vor Überraschung und Peinlichkeit zu­gleich. Fast hätte sie einen Hustenanfall bekommen, so voll­kommen unerwartet erwischte ich sie am falschen FUß.
    
    »Du … das kannst du doch ihm nicht erzählen!«, lief sie rot an.
    
    Ich wusste, dass ich verdammt viel aufs Spiel setzte und riskierte. Ganz sicher wollte ich nicht meine Frau bloß stellen oder gar beleidigen und schon überhaupt nicht eine Krise erwecken. Für eine Sekunde oder waren es deren viele, die aber wie Minuten wirkten, war es still. Das Eis in meinem Glas klimperte, aber das war eher sogar ein Störeffekte.
    
    Tom nahm sich wohl ein Herz. Anfangs noch leise und ein wenig unsicher, sah er zuerst mich an und dann sie. ...
    ... Meine Frau, von der Seite – genau genommen konnte ich seine Augen verfolgen, wie diese ihre Kurven entlang liefen. Vor allem ihre Brüste, die wahrlich in Griffweite von ihm waren … aber dennoch außer Reichweite.
    
    »Weil es … stimmt. Ja – es ist wahr!«
    
    Julia lief blass an und kämpfte mit den Tränen. Alles schien falsch zu laufen befürchtete ich und war fast hinter der Theke in Deckung gegangen. Falls das eine oder andere Glas fliegen würde, reine Vorsichtsmaßnahme eben.
    
    Sie schluchzte. »… aber es ist ein … Geheimnis. Dennoch. Ich wollte einfach nicht, dass du das … heraus findest. Es ist ja Fantasie, ja … reine Phantasie ...«
    
    Sie betonte und wiederholte das letzte Wort derart eigenartig, dass es wieder alarmierend wirkte. Das war keine Aussage mehr, das war eher eine Frage an sie selbst. Ob sie denn wirklich glaubte, dass es Phantasie war – und nicht ein Wunsch. Die Phantasie als Abbild ihrer geheimen Wünsche und Gedanken.
    
    »Was stellst du dir denn vor?«, fing Tom in einer derart seiden­weichen Stimme zu sprechen an, dass ich hinter der Theke selbst als Mann dahin zu schmelzen begann.
    
    »Außerdem fühle ich mich wirklich … total geehrt, dass du mich gewählt hast. Also dass du in deiner Phantasie an mich denkst – das … das ist mir noch nie passiert!«
    
    Julia lächelte ein klein wenig.
    
    Ganz sicher nicht gequält, aber unsicher. Sie blickte zu mir hin, anfangs einen eher noch bösen Blick werfend, aber ich nickte ihr zu, forderte sie auf, sprach ihr Mut zu.
    
    »Ich … oh ...
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