Der lila Duft des Lavendel
Datum: 07.06.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byfreudenspender
... offenstehenden Tür fällt ein schwacher Schimmer auf den Flur. Ich halte plötzlich inne, denn ich habe den Eindruck, ich höre ein leises Schluchzen. Und tatsächlich, ich höre, wie jemand still weint.
Ich betrete leise den Raum und stehe tatsächlich im Esszimmer. Auf dem Tisch stehen eine Flasche Rotwein, etwas Käse und ein Brotkorb mit Baguette. Auf einem der Stühle sitzt Vera. Sie ist zusammengekauert und weint. Ich gehe auf sie zu und lege von hinten die Hände an ihre Schultern.
„Was ist denn los?", frage ich vorsichtig.
Vera schaut erschrocken auf und wischt sich schnell die Tränen aus den Augen. Sie springt auf, als sei sie ertappt worden.
„Nichts, es ist nichts. Bitte, setz dich und iss", meint sie nur.
„Danke!"
Ich übergehe vorerst das, was ich gesehen habe und setze mich an den Tisch. Ich nehme einen Schluck Wein. Ich muss feststellen, dass er ausgesprochen lecker ist. Auch der Käse ist köstlich. Mein Hunger hält sich trotz der langen Fahrt in Grenzen. Es wird einerseits die Müdigkeit sein, andererseits beschäftigt mich die Situation.
Ich hatte nicht erwartet, ein junges Mädchen anzutreffen. Genau genommen habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, wen ich antreffe. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob mein Onkel Familie hat. Doch so, wie es aussieht, ist wohl nur Vera hier. Besteht seine ganze Familie nur aus ihr?
Als ich mit dem Essen fertig bin helfe ich Vera, das Geschirr in die Küche zu tragen. Ich stelle meinen Teller und das Besteck in ...
... die Spüle, während sie den Käse in den Kühlschrank räumt. Dabei habe ich Gelegenheit ihre Figur zu begutachten. Sie ist schlank, hat einen echt geilen Knackarsch und eine Hammerfigur.
„Trinkst du ein Glas Wein mit mir?", frage ich. Vera schaut mich etwas überrascht an und überlegt kurz.
„Aber nur eines", antwortet sie.
„Ich trinke auch nur eines", versichere ich. „Nach der langen Fahrt ist eines genau richtig, um etwas herunter zu kommen."
Vera nimmt sich ein Glas und zurück im Esszimmer schenke ich Wein ein. Wir stoßen ohne viel zu sagen an, schauen uns dabei direkt in die Augen. Die Stimmung ist immer noch bedrückend. Ich spüre, dass Vera etwas belastet.
„Gehen wir vor die Tür? Ich würde gerne die Abendstimmung und die frische Luft genießen", frage ich.
„Gerne", antwortet sie und nimmt ihr Glas.
Über eine Seitentür kommen wir auf eine Terrasse. Sie ist so gebaut, dass sie weitgehend in den Weinbergen verborgen ist. Selbst das Geländer ist von Weinreben zugewachsen und als solches kaum noch zu erkennen. Vera geht an die Brüstung, ihr Blick verliert sich starr und ausdruckslos in der Ferne.
„Was ist los?", frage ich noch einmal.
„Mein Stiefvater liegt im Sterben", antwortet sie. Vera bricht erneut in Schluchzen aus.
„Das tut mir unglaublich leid", bringe ich gerade so hervor. Es schnürt mir beinahe die Luft ab.
„Was soll aus mir werden?", schluchzt Vera. „Aus dem Weingut?"
Ich nehme sie in den Arm. Ich kann nicht anders, es ist eine spontane ...